This Week in Future #223 // 18.08.2024

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

Plant Apple einen „Tabletop Robot”, der 2026 auf den Markt kommen soll?

  • Nachdem die Pläne für ein eigenes Auto begraben wurden, scheinen sich nun Gerüchte um ein anderes neues Produkt von Apple zu erhärten: Medienberichten zufolge will der iPhone-Hersteller schon 2026 einen „Tabletop Robot“ auf den Markt bringen. Dabei soll es sich um ein Gerät handeln, das mit Amazons Echo vergleichbar ist – jedoch mehr können soll. Das noch namenlose Produkt, das auf einen Tisch platziert werden kann, solle eine Kombination aus HomePod, iPad und robotischem Arm werden. Es solle sich um 360 Grad drehen, sein Display nach oben und unten klappen und als Kommandozentrale für Smart Homes dienen können. Offiziell bestätigt ist von Apple nichts. Was bekannt ist, erfahrt ihr zum Beispiel bei heise.

Ein Ex-Google-Chef über KI und sein Verständnis von Urheberrecht

  • Bei einem Auftritt an der Stanford Universität gab der frühere Google-Chef Eric Schmidt den Studierenden durchaus kontroverse Ratschläge mit auf den Weg. Zusammengefasst lauten sie in etwa so: Wenn man ein KI-Start-up gründe, sei es okay, erst einmal urheberrechtlich geschützte Inhalte für die Entwicklung des Produkts zu stehlen. Sei man erfolgreich, könne man Anwälte anheuern, um „das Chaos zu beseitigen“. Mehr dazu könnt ihr bei Futurism nachlesen. Den ganzen Auftritt zum Nachlesen gibt’s hier.

Der Palantir-Chef über US-Politik, Geopolitik und KI-Ethik

  • Alex Karp, der Chef des berüchtigten Datenanalyse-Unternehmens Palantir, hat der New York Times eines seiner seltenen Interviews gegeben. Im daraus entstandenen Artikel erfährt man nicht nur von seiner Introvertiertheit, seinem Studium der deutschen Philosophie oder seiner ADHS-Diagnose, sondern auch von seiner politischen Vorliebe für die US-Demokraten. Und natürlich geht es auch um Palantir, dessen KI-Lösungen weltweit von Sicherheitsbehörden und Militärs genutzt wird – allerdings nur von westlichen oder „pro-westlichen“ Regierungen, wie Karp betont. Geopolitisch hält er ein hartes Auftreten gegenüber Ländern wie China oder Russland für richtig und betont, wie dominant die USA im Bereich der Softwareentwicklung seien. Diese Dominanz gelte es zu nutzen.

Wurden in Oxford gerade die Solarzellen der Zukunft entdeckt?

  • Forscherinnen und Forschern der Universität Oxford ist offenbar ein Durchbruch in der Solartechnik gelungen. Sie entwickelten eine Möglichkeit, Zellen auf der Basis des Minerals Perowskit herzustellen, die Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln. Der Vorteil daran: Diese Zellen können so dünn gestaltet werden, dass sie sich leicht auf Oberflächen aufdrucken lassen. Selbst mit einer Schutzschicht wären sie dünner als ein Blatt Papier. Damit könnten Fahrzeuge, Gebäudefassaden und vieles mehr zu Stromerzeugern werden. Statt sperrige Paneele auf Dächern anzubringen, könnten die Solaranlagen als Folie einfach aufgeklebt werden. Der Wirkungsgrad der Zellen soll unter idealen Bedingungen bei 27 Prozent liegen – rund fünf Prozent mehr als bei herkömmlichen Photovoltaikzellen auf Siliziumbasis.

Wird die psychedelische Droge MDMA doch keine Medizin?

  • In den vergangenen Jahren haben Start-ups und Investoren, insbesondere in den USA, psychedelische Drogen für sich entdeckt – um damit psychische Erkrankungen zu behandeln, etwa Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Doch ausgerechnet in den USA musste die Branche jetzt einen herben Rückschlag hinnehmen. Die zuständige Behörde FDA verweigerte dem Unternehmen Lykos Therapeutics die Zulassung von MDMA zur Behandlung von PTBS, auch mussten drei Studien von Lykos zurückgezogen werden. Lykos reagierte bereits mit Entlassungen und dem Rücktritt des Firmengründers. WIRED hat die ganze Geschichte.

Die neue Sonos-App wird für das Unternehmen zum Desaster

  • Der Audio-Gigant Sonos steckt in einer Krise. Im Mai 2024 ersetzte das Unternehmen seine bekannte App für die smarten Sonos-Audiogeräte durch eine neue. Diese erwies sich als Desaster: Bekannte Funktionen fehlten, Userinnen und User fanden sich nicht zurecht und auf manchen Smartphones war sie aufgrund von Abstürzen und Geschwindigkeitsproblemen kaum nutzbar. Das führte sogar dazu, dass die Verkaufszahlen der Audio-Hardware des Unternehmens einbrachen, weshalb Sonos nun erwägt, die alte App zurückzubringen. Gleichzeitig musste Sonos 100 Mitarbeiter entlassen, was Spekulationen über die Zukunft des Unternehmens anheizt. Nutzer fragen sich, was mit den Millionen von Sonos-Geräten passiert, wenn die Firma etwa pleitegeht. Würden sie zu Elektroschrott werden? ZNet-Autor Jason Perlow hält das für möglich und plädiert deshalb für Open-Source-Standards, die solche Sorgen verhindern.

US-Regierung erwägt offenbar, Google zu zerschlagen

  • Nachdem ein US-Gericht festgestellt hatte, dass Google über ein Monopol im Bereich der Internetsuche verfügt, lässt die US-Regierung nun Pläne erarbeiten, um den Wettbewerb zu fördern. Dazu gehören Maßnahmen wie das Verbot von Verträgen zwischen Google und Samsung, Apple oder Firefox, die Google zur Standardsuche in deren jeweiligen Browsern machen, aber auch der Zwang, Daten mit Konkurrenten zu teilen. Auch eine Zerschlagung des Unternehmens in Bereiche wie Suchmaschine, Android-Betriebssystem und Chrome-Browser wird in Betracht gezogen. Mehr dazu erfahrt ihr bei Computer Bild.

Für positive Pixel-Publicity: Google übte offenbar Druck auf Influencer aus

  • Google möchte, dass seine Pixel-Smartphones gute Presse bekommen. Deshalb betreibt das Unternehmen unter dem Namen Team Pixel ein Programm, bei dem Influencer neue Pixel-Produkte wie das Smartphone Pixel 9 oder die Pixel-Smartwatches vorab erhalten und testen können. Damit ist offenbar auch ethisch fragwürdiger Druck verbunden, wie der Screenshot eines entsprechenden Vertrages zeigen soll und YouTuber wie TechOdyssey nun öffentlich machten. Denn von Influencern werde seit Kurzem erwartet, dass sie Produkte nicht im Vergleich mit anderen Geräten präsentieren und keine Präferenz für Konkurrenzprodukte zeigen. Andernfalls würden sie aus dem Team-Pixel-Programm ausgeschlossen. Nach Kritik zog Google die entsprechende Klausel zurück, wie The Verge berichtet.

X verzeichnet Umsatzrückgang: Muss Elon Musk Tesla-Aktien verkaufen?

  • Erst vor kurzem hat X – ehemals Twitter – angekündigt, dass es einen Verband von werbetreibenden Unternehmen verklagen wird, weil diese sich weigern, auf der Plattform Werbung zu schalten. Nun wurde bekannt, dass das von Elon Musk übernommene soziale Netzwerk offenbar in schweren finanziellen Schwierigkeiten steckt. Im Vergleich zum Vorjahr soll der Umsatz in den bisherigen Quartalen um bis zu 53 Prozent zurückgegangen sein, berichtet die New York Times. Gegenüber dem Zeitraum vor der Übernahme durch Elon Musk entspricht dies sogar einem Rückgang von bis zu 84 Prozent. Laut Fortune könnte der Milliardär daher gezwungen sein, einen Teil seiner Tesla-Aktien zu verkaufen, um den Betrieb von X zu finanzieren.

Der Grok-Bildgenerator von xAI startet ohne weitgehende Sicherheitsvorkehrungen

  • Elon Musks KI-Firma xAI hat seinen KI-Chatbot Grok für zahlende Kunden von X um ein neues Feature erweitert: einen KI-Bildgenerator, vergleichbar mit DALL-E oder Stable Diffusion. Während die technischen Fähigkeiten des Programms durchaus gelobt werden, wundern sich Userinnen und User über die laxen Sicherheitsvorkehrungen: Anders als bei Konkurrenzangeboten wie von OpenAI ist es mit Grok bisher ohne Probleme möglich, gewalttätige oder explizit sexuelle Inhalte – auch mit den Gesichtern bekannter Persönlichkeiten – zu erstellen. Auch fügt Grok den Bildern keine Wasserzeichen hinzu, die sie als KI-generiert erkennbar machen sollen. Mehr dazu erfahrt ihr bei The Verge.

Du willst diesen Newsletter auch? Kein Problem.

Alle Mitglieder des Zirkels @This_Week_in_Future erhalten diesen Newsletter direkt in ihr Postfach. Das willst du auch? Kein Problem. Hier kannst du dem Zirkel beitreten. Auf der 1E9-Plattform ist dieser Newsletter exklusiv für angemeldete Mitglieder sichtbar.

Du hast ebenfalls noch Fundstücke der Woche? Dann ruf diesen Newsletter auf unserer Plattform auf und teil sie mit uns in den Kommentaren dazu. Gerne mit ein, zwei Sätzen, warum diese Veröffentlichung bemerkenswert ist.

Ein schöner, weiterer Beleg dafür, dass dieser ganze Weg mit Wasserzeichen Unsinn ist.

2 „Gefällt mir“