This Week in Future #208 // 05.05.2024

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

Startet OpenAI kommende Woche eine eigene KI-Suchmaschine?

  • Die KI-Firma OpenAI könnte schon nächste Woche eine eigene Suchmaschine auf den Markt bringen. Darauf deuten zumindest Gerüchte und verschiedene Entdeckungen hin. Unter anderem hat OpenAI seiner Website die Domain search.chatgpt.com hinzugefügt, die derzeit noch keinen Inhalt zeigt. Außerdem hat OpenAI seine komplette Website neugestaltet. Auf der Hauptseite wartet sie nun mit einer Google-ähnlichen Suchmaske und der Frage „Ask ChatGPT anything“ auf. Wie Pete Huang, Moderator des Podcasts The Neuron, erfahren haben will, soll die OpenAI-Suchmaschine am 9. Mai starten. Sie stünde dann in direkter Konkurrenz zu Start-ups wie Perplexity und einem angeblich geplanten KI-Suchangebot von Google.

Erster Launche eines deutschen Start-ups: HyImpulse startet erfolgreich seine Rakete SR75

  • Das deutsche Raketen-Start-up HyImpulse will etablierten Launch-Providern wie Rocket Lab und SpaceX bald Konkurrenz machen. Die erste große Hürde dafür hat das Unternehmen bereits genommen. Am Freitag startete das Team aus Neuenstadt am Kocher erstmals erfolgreich eine Rakete: Um 7:10 Uhr deutscher Zeit hob die 12 Meter lange und 2,5 Tonnen schwere SR75-Rakete im australischen Koonibba ab. Das Besondere an ihr? Sie nutzt Paraffin, also Kerzenwachs, und Sauerstoff als Treibstoff. Diese Kombination soll deutlich billiger und sicherer sein als herkömmliche Treibstoffe. Mit dem geglückten Start kommt HyImpulse anderen deutschen Raketen-Start-ups wie Isar Aerospace und Rocket Factory zuvor – denn es war der erste Start eines kommerziellen Anbieters aus Deutschland.

Bluetooth aus dem Weltraum? Funktioniert offenbar.

  • Bluetooth ist seit Jahren eine der besten Optionen, um Geräte miteinander zu verbinden. Die drahtlose Technologie ist energiesparend und schnell, allerdings ist ihre Reichweite begrenzt. Oft gelingt nur eine Verbindung über fünf bis zehn Meter. Doch theoretisch lassen sich Bluetooth-Geräte über Distanz von mehr als einen Kilometer koppeln – mit genügend Sendeleistung. Ein Start-up namens Hubble Network will das sogar noch toppen. Das Unternehmen will Geräte direkt aus dem All via Bluetooth erreichen. Dafür hat es bereits zwei Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht, die Bluetooth-Empfänger mit einer extrem gebündelten Funkwelle anpeilen und so über 600 Kilometer verbinden können. Schon seit März soll dies mehrfach ohne Probleme gelungen sein, berichtet TechCrunch. Jeder Bluetooth-Empfänger sei mit den Satelliten kompatibel, es brauche lediglich ein Firmware-Update. Als Anwendungsgebiete sieht das Unternehmen unter anderem das Tracking von Containern und Wildtieren, Sicherheits- und Notfallgeräte für Wanderer und vieles mehr.

Rheinmetall testet Elektroauto-Ladesäulen in Bordsteinoptik

Tesla entlässt 500 Mitarbeiter seines Supercharger-Teams

  • Der Elektroautohersteller Tesla hat mindestens 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, die für das firmeneigene Ladesäulen-Netz – die Supercharger – zuständig waren. Auch leitende Angestellte waren betroffen. Wie The Verge berichtet, wurde der Bau einiger neuer Anlagen gestoppt oder unterbrochen, beauftragte Firmen erhielten keine Rückmeldungen mehr von Tesla. Mit einem Marktanteil von fast 75 Prozent ist Tesla in den USA bei Schnellladesäulen dominant und ging bereits Partnerschaften mit anderen Autoherstellern wie GM, Ford und Rivian über die Mitnutzung der Supercharger ein. Beim Versand der dafür nötigen Adapter an deren Kunden scheint es nun zu Verzögerungen zu kommen.

Greenwater 01: Das größte E-Containerschiff sticht in See

  • In China ist mit der Greenwater 01 das bislang größte elektrische Containerschiff in Betrieb genommen worden, berichtet Times of India. Das Schiff des Unternehmens China Ocean Shipping Company ist 120 Meter lang, 26 Meter breit und neun Meter tief. Es soll bis zu 700 Container oder 10.000 Tonnen Fracht transportieren können. Die Basis-Akku-Kapazität beträgt 50.000 Kilowattstunden, kann jedoch mit Zusatzpaketen auf bis zu 80.000 aufgerüstet werden. Damit soll das Schiff für eine 1.000-Kilometer-Route entlang des Jangtsekiang eingesetzt werden.

Das Flugtaxi-Unternehmen Volocopter will Geld vom Staat

  • Die ersten Flugtaxis stehen kurz vor der Marktreife, rund 400 Unternehmen weltweit arbeiten an der Technologie. Auch das deutsche Start-up Volocopter, das noch in diesem Jahr die volle Zulassung durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit erhalten könnte, gehört dazu. Doch kurz vor diesem Meilenstein droht Volocopter offenbar das Geld auszugehen, wie ZDF Heute schreibt. Nun hat das Start-up den deutschen Staat um eine Bürgschaft in Höhe von 100 Millionen Euro gebeten. Da es diese wohl nicht erhalten wird, könnte Volocopter versuchen, ausländische Partner an Bord holen.

Personalisierter mRNA-Impfstoff gegen Krebs wird getestet

  • In Großbritannien wird derzeit ein personalisierter Impfstoff der Unternehmen Moderna und Merck gegen Melanom, den tödlichsten Hautkrebs, in einer klinischen Studie der Phase III an Patientinnen und Patienten getestet. Die BBC berichtet darüber. Der Impfstoff basiert auf der mRNA-Technologie und wird auf die genetische Signatur der Tumore angepasst. Die Daten der Phase II Studie waren zuvor vielversprechend ausgefallen. Auch BioNTech vermeldete zuletzt Fortschritte bei der Entwicklung von mRNA-Krebsimpfstoffen, die Patienten bestenfalls heilen könnten.

Wurde zufällig der Schlüssel zur Bekämpfung des Alterns entdeckt?

  • Eine Zufallsentdeckung könnte der Schlüssel zur Bekämpfung des Alterns oder zumindest altersbedingter Krankheiten sein. Forscherinnen und Forscher haben eine seltene Form von „Kleinwuchs“ oder Mikrosomie untersucht: das so genannte Laron-Syndrom, das durch einen Defekt der Rezeptoren für das Wachstumshormon IGF-1 verursacht wird. Entgegen bisherigen Ansichten scheint das Laron-Syndrom mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen verbunden zu sein: ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und degenerative kognitive Einschränkungen. Die Forscher vermuten, wie in einer Studie ausgeführt wird, dass die gesundheitlichen Vorteile direkt auf die verringerte Ansprechrate auf IGF-1 zurückzuführen sind.

Recycelbare Leiterplatten könnten das Elektroschrott-Problem verringern

  • Laut den Vereinten Nationen produzierte die Menschheit im Jahr 2022 62 Milliarden Tonnen Elektroschrott – Tendenz weiter steigend. IEEE Spectrum berichtet nun über eine Innovation, die zur Lösung des Problems beitragen könnte: Leiterplatten bzw. Platinen, die sich recyceln lassen. Bisher bilden sie buchstäblich den Kern des Schrottproblems. Denn Leiterplatten sind die Träger für andere elektronische Bauteile wie Chips. Nun haben Forschende Platinen aus einem neuartigen Polymer namens Vitrimer hergestellt, die nicht nur reparierbar, sondern auch recycelbar sein sollen.

Bakterien fressen Plastik – und verstärken es zuvor

  • Ein internationales Forschungsteam hat laut Ars Technica Bakterienstämme identifiziert, die einige gängige Kunststoffe verdauen können. Konkret wurden Sporen entwickelt, die schon während der Herstellung in den Kunststoff gemischt werden – und die hohen Temperaturen überleben. Während das Plastik genutzt wird, wird es durch die Sporen verstärkt. Erst nach der Entsorgung des Kunststoffs werden sie aktiv und die Bakterien zersetzen ihn nahezu vollständig.

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