This Week in Future #207 // 28.04.2024

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

ByteDance wehrt sich gegen TikTok-Gesetz – Creators fürchten ein Verbot der App

  • Die US-Regierung will das Unternehmen ByteDance zwingen, das Videonetzwerk TikTok an einen nicht-chinesischen Betreiber zu veräußern. Kommt es nicht dazu, soll die App in den USA verboten werden. Nun hat sich das Unternehmen selbst dazu geäußert: ByteDance würde eine Einstellung der App in den USA einem Verkauf vorziehen, sollte eine Klage gegen den sogenannten „TikTok Ban“ scheitern. Dennoch soll ByteDance auch Alternativen erkunden, berichtet The Information. Unter anderem gebe es Überlegungen, einen Mehrheitsanteil am US-Geschäft an Firmen zu verkaufen, die explizit nicht zur Tech-Industrie gehören. Dabei würde der Algorithmus, der TikTok ausmacht, vom Verkauf ausgenommen.

  • Aber was passiert eigentlich, wenn TikTok vom US-Markt verschwindet? The Verge hat darüber mit einigen Creators gesprochen, die sich mit ihren Inhalten auf der Plattform eine große Followerschaft aufgebaut haben und damit Geld verdienen. Für sie wäre ein „TikTok Ban“ desaströs. Denn plötzlich fiele ein Großteil dessen weg, wofür sie hart gearbeitet haben. Ohne die digitale Sichtbarkeit würde das Interesse großer Marken verschwinden. Werbegelder würden ausbleiben. Außerdem würde eine Informationsquelle getilgt, die Millionen von Menschen tagtäglich nutzen.

Threads von Meta überholt teilweise X

  • Weniger als ein Jahr nach ihrem Start hat die Twitter- bzw. X-Alternative des Facebook-Konzerns Meta, Threads, mehr als 150 Millionen monatliche aktive Nutzerinnen und Nutzer. Das gab Meta-Chef Mark Zuckerberg kürzlich bekannt. Diese Zahl liegt zwar noch unter den Werten von Elon Musks X. Bei der Anzahl der täglich aktiven User in den USA soll Threads laut der Datenplattform Apptopia allerdings schon vor X landen. Mehr dazu erfahrt ihr bei heise.

Milliardeninvestment für Elon Musks KI-Unternehmen xAI

  • Mit dem Unternehmen xAI will Elon Musk OpenAI Konkurrenz machen. Das bisher einzige Produkt ist Grok, ein nach Expertenmeinung eher mittelmäßiger Chatbot, der auf einem technisch durchaus soliden Sprachmodell namens Grok-1 basiert. Wie The Information berichtet, hat Elon Musk nun offenbar genug Investoren gefunden, um xAI weiter auszubauen. Insgesamt sechs Milliarden US-Dollar sollen dem Musk-Start-up zugesagt worden sein. Der Großteil dieses Kapitals dürfte dabei in Rechenkapazitäten fließen, die durch eine Knappheit von auf KI-spezialisierten Computerchips immer noch rar sind.

Das KI-Gadget R1 von Rabbit ist da – und erntet durchwachsene Kritik

  • Nachdem der gehypte (und teure) AI Pin des Start-ups Humane bei Kritikerinnen und Kritikern durchfiel, gibt es nun erste Testberichte zum R1 des Start-ups Rabbit: Wie der AI Pin will der R1 Smartphones überflüssig machen, in dem er eine innovative Interaktion mit einem KI-Assistenten ermöglicht. Der R1 ist handflächengroß und quadratisch, verfügt über ein Display und eine Kamera und kostet unter 200 Dollar. Sein wichtigstes Feature: Das Gerät soll per Sprachaufforderung selbstständig die Steuerung diverser Apps übernehmen – von Uber bis Spotify. Nach der Ankündigung des Gadgets war die Begeisterung groß. Erste Reviews fallen verhaltener, wenn auch nicht katastrophal aus: Die Autorin des Atlantic scheiterte bei der Uber-Bestellung per R1. Eine Journalistin von CNET war von der visuellen Suche am meisten angetan, also von der Fähigkeit des Geräts, Dinge per Kamera zu erkennen und passende Informationen zu geben. Sie stellte jedoch fest, dass Google das längst auf Smartphones ermöglicht. Die Testerin von Mashable war enttäuscht, dass sich der R1 nicht mit Smartphones verbinden lässt – und es daher nicht möglich ist, darüber Anrufe oder Textnachrichten auszulösen.

KI soll die Manipulation menschlicher Gene erleichtern

  • Forscherinnen und Forscher der Universität Berkley haben ein Start-up namens Profluent gegründet. Dieses will Gen-Manipulationen auf Basis der CRISPR-Technologie mittels Künstlicher Intelligenz deutlich einfacher machen. Dafür hat das Unternehmen ein Sprachmodell mit unzähligen biologischen Informationen gefüttert. Das Resultat nennt sich OpenCRISPR-1 und soll Blaupausen für besonders schnelle und leistungsfähige mikroskopische biologische Mechanismen liefern, mit denen DNA gezielt bearbeitet werden kann. „Diese KI-Modelle lernen aus Sequenzen – egal, ob es sich dabei um Sequenzen von Zeichen oder Wörtern oder um Computercode oder Aminosäuren handelt“, so Ali Madani, CEO des Start-ups, gegenüber der New York Times. Wer Interesse hat, kann hier Zugang zum KI-Programm anfragen.

Organtransplantationen beeinflussen die Persönlichkeit von Menschen

  • Laut einer Studie der University of Colorado können Organtransplantate unerwartete Folgen haben. In einer Befragung von 47 Patientinnen und Patienten zeigte sich, dass 89 Prozent nach der Transplantation Änderungen ihrer Persönlichkeit erfahren haben. Unter anderem sollen Vorlieben und Abneigungen bezüglich verschiedener Lebensmittel, spirituelle Ansichten, Karriereentscheidungen und sogar sexuelle Vorlieben betroffen sein. Wie sich das erklären lässt? Laut den Forschern seien viele „dieser Veränderungen möglicherweise auf eine Verbesserung des körperlichen Zustands nach der Operation zurückzuführen und nicht auf eine Übertragung der Persönlichkeit vom Spender auf den Empfänger“.

UNO: Russland stoppt Resolution gegen Nuklearwaffen im Weltraum

  • Mit seinem Veto hat Russland im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Resolution verhindert, die das fast 50 Jahre alte Verbot der Verbringung von Massenvernichtungswaffen in den Weltraum bekräftigt hätte. China enthielt sich bei der Abstimmung, 13 andere Staaten stimmten für den Vorschlag. Die Resolution ging auf eine Initiative der USA und Japans zurück. Der Hintergrund: Berichte deuten darauf hin, dass Russland an einer nuklearen Anti-Satelliten-Waffe arbeitet. Jedoch könnte die Explosion einer Atomwaffe im Erdorbit verheerende Folgen haben. Durch die Zerstörung zahlreicher Satelliten würden große Mengen an Weltraumschrott entstehen, was die gesamte Raumfahrt gefährden würde. Mehr dazu könnt ihr bei Ars Technica nachlesen.

Framework will nicht mehr nur modulare Laptops herstellen

  • Mit seinen modularen, einfach reparier- und aufrüstbaren Laptops begeistert das Start-up Framework seine Kundschaft. Auch in Tests schnitten die Rechner gut ab. Wie Framework-Chef Nirav Patel jetzt gegenüber The Verge ankündigte, wolle das Unternehmen daher über Laptops hinausdenken. Es gebe weitere Produkte, die vom Ansatz des Start-ups profitieren können. Welche? Das will Patel noch nicht verraten. Jedoch wird spekuliert, dass es sich um Desktop-Computer oder Smartphones handeln könnte.

Fairphone bringt Kopfhörer heraus: So schlagen sich die Fairbuds im Test

  • Mit seinem gleichnamigen Smartphone ist das niederländische Unternehmen Fairphone bekannt geworden: Bei der Konstruktion des Geräts wird auf umweltfreundliche und fair gewonnene Materialien, auf transparente Lieferketten und auf Reparierbarkeit und Langlebigkeit geachtet. Nun hat das Unternehmen seine neuen „fairen“ Kopfhörer auf den Markt gebracht, die Fairbuds. Sie sollen zu 70 Prozent aus recyceltem Material bestehen. Im Test bei t3n schlagen sie sich ordentlich: ein Mittelklassegerät zum akzeptablen Preis.

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