Hi,
in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.
OpenAI stellt seinen Detektor für KI-Texte ein – weil er nicht funktioniert
- OpenAI gibt auf – nein, nicht ChatGPT, aber das Tool, das entwickelt wurde, um KI-generierte Texte zu erkennen. Der sogenannte AI Classifier wurde gestartet, nachdem vor allem viele Lehrkräfte die Befürchtung äußerten, Schülerinnen und Schüler könnten ihnen KI-Texte unterjubeln. Allerdings lieferte das Erkennungswerkzeug oft keine eindeutigen oder sogar vollkommen falsche Einschätzungen – wie viele ähnliche Projekte auch. Wie OpenAI nun angekündigt hat, wird das Werkzeug daher eingestellt. Das Unternehmen arbeite an „effizienteren Provenienztechniken“, um KI-Detektoren zu entwickeln – nicht nur für Text, sondern auch für Bild und Audio.
VW steigt beim chinesischen Autobauer Xpeng ein
- Die deutschen Autobauer hängen bei der Elektrifizierung hinterher, während chinesische Fabrikanten immer mehr Markanteile einfahren – auch in den USA und Europa. Volkswagen ist daher nun beim chinesischen Elektroauto-Start-up Xpeng eingestiegen, das erst 2014 gegründet wurde. Für 700 Millionen US-Dollar kaufte VW rund fünf Prozent am Unternehmen. Das Design der Xpeng-Fahrzeuge ist stark an Tesla und Lucid Motors orientiert. Außerdem wurde Xpeng in den vergangenen Jahren sowohl von Apple als auch von Tesla des Ideen- und Technologiediebstahls rund um das autonome Fahren beschuldigt.
Werden Swap-Stationen doch noch zur Alternative für Ladesäulen?
- Anstatt die Batterien von Elektroautos an Ladesäulen aufzutanken, was schnell eine halbe Stunde dauern kann, könnte man die entladenen Akkus doch einfach in wenigen Minuten gegen frische austauschen. Das ist wahrlich keine neue Idee, aber erstaunlich wenige Firmen verfolgen sie konsequent. The Verge schaut sich das US-Start-up Ample genauer an, das vor allem in Kalifornien Swap- also Akku-Tausch-Stationen für die E-Autoflotten von Unternehmen betreibt. Nun hat Ample außerdem eine Kooperation mit Mitsubishi Fuso auf den Weg gebracht, der Trucksparte von Daimler. Das E-Auto-Start-up Fisker will ebenfalls mit Ample zusammenarbeiten. Hat Swapping also doch noch eine Chance?
Waymo fährt Arbeit an autonomen Trucks zurück
- Die Alphabet-Firma Waymo will sich noch stärker auf die Entwicklung von autonomen Robotertaxis für Fahrdienste, insbesondere in Städten fokussieren. Dort sieht sie, wie etwa TechCrunch schreibt, das größte Geschäft. Die Arbeit an selbstfahrenden LKW wird dafür deutlich zurückgefahren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Ride-Hailing-Sparte versetzt werden. Kooperationen mit LKW-Bauern, etwa Daimler Trucks North America, sollen aber – wenn auch langsamer – fortgesetzt werden.
US-Wettbewerbshüter wollen gegen Amazons Marktmacht vorgehen
- Ist Amazon zu mächtig? Das findet zumindest die US-Kartellbehörde FTC. Sie soll eine Reihe von Klagen gegen Amazon und seine Geschäftspraktiken planen. Amazon soll laut FTC den Wettbewerb beeinträchtigen, Mitbewerber in die eigenen Strukturen zwingen und Preiskämpfe bei Produkten erschweren. Außerdem solle es Verbraucher durch manipulative Strukturen auf der eigenen Website und App zum Abo des Prime-Dienstes drängen, jedoch Prime-Kündigungen erschweren. Wie Politico berichtet, sei es das Ziel der Wettbewerbswächter, Amazon teilweise zu zerschlagen.
NASA verliert Kontakt zu Voyager 2
- Im August 1977, also vor 46 Jahren, startete die Raumsonde Voyager 2 ins All. Ihre Mission: den äußeren Bereich unseres Planetensystems studieren. Das hat sie erledigt – bereits vor Jahren. Seit dem Vorbeiflug am Neptun hat die Sonde eine neue Mission. Sie soll weiter ins All fliegen und dort Daten sammeln. Ende 2018 erreichte sie den interstellaren Raum – und könnte irgendwann ganz neue Welten erkunden. Allerdings gibt es jetzt beunruhigende Nachrichten: Die NASA hat derzeit den Kontakt zu Voyager 2 verloren. Der Grund? Ein Missgeschick. Die US-Raumfahrtbehörde richtete die Sonde neu aus und drehte dabei versehentlich die Antenne von der Erde weg. Die Hoffnung ist nun, dass sich die Sonde durch ein automatisches System selbst wieder richtig positioniert. Das soll planmäßig am 18. Oktober passieren. Funktioniert das, könnte die Sonde noch einige Jahre neue Erkenntnisse an die Erde funken. Irgendwann geht Voyager 2 zwar der Strom aus. Doch bis zu den 2030ern könnte er womöglich noch reichen.
Auch TikTok setzt jetzt auf Textposts
- Nachdem Twitter zu X umbenannt wurde und Meta Threads eingeführt hat, steigt TikTok ebenfalls in den Wettstreit ein – und zwar mit einer neuen Textfunktion, wie unter anderem cointelegraph berichtet. Während TikTok-User beim Posten bisher die Auswahlmöglichkeit zwischen Videos oder Bildern besaßen, ist es ihnen jetzt auch möglich, nur Text zu posten. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, gibt es hierbei TikTok-typische Individualisierungsmöglichkeiten wie Musik, eigene Hintergrundfarben, Sticker und die Location.
Die Vorzeige-Mitarbeiterin des neuen Twitter wurde gefeuert
- Esther Crawford wurde dadurch bekannt, dass sie in einem Schlafsack in einem Konferenzraum übernachtete. Das ist an sich nichts Besonderes. Jedoch tat sie das als Mitarbeitern von X alias Twitter – und zwar, nachdem Elon Musk den Social-Media-Dienst gekauft und viele ehemalige Mitarbeiter gefeuert hatte. Crawford wurde zum Sinnbild für „Twitter 2.0“ und jene, die an Elon Musk glaubten. Zumindest, bis auch sie gefeuert wurde. In einem sehr langen Post auf – wo sonst – Twitter bzw. X beschreibt sie, wie sie die Zeit erlebte. Dabei nimmt sie Musk in Schutz, bestätigt aber auch einige Vorwürfe.
Großbritannien will zum „Weltzentrum“ des Web3 werden
- Der britische Premierminister Rishi Sunak ist ein Fan von Kryptowährungen. Während des Kryptobooms im Jahr 2021 war er Finanzminister und warb dafür, Großbritannien zu einem Entwicklungsstandort für die Branche zu machen. Seitdem kam es zu Crashs, Hacks und dem Aus von FTX. Dennoch ist Sunak weiterhin von Kryptowährungen überzeugt und hat nun angekündigt, „das Vereinigte Königreich zum Weltzentrum des Web3 zu machen“. Das soll mit Förderungen und lockereren Regulierungen geschehen, wie WIRED UK berichtet.
Man kann doch noch reich werden mit Bitcoin
- Da hat jemand einen guten Deal gemacht. Vor elf Jahren kaufte eine unbekannte Person für rund 5.100 US-Dollar ganze 1.037 Bitcoin. Zu diesem Zeitpunkt kostete ein Bitcoin gerade einmal 4,92 Dollar. Seitdem lag die digitale Wallet ohne jegliche Aktivität auf der Blockchain. Doch vor einigen Tagen wurde sie „geöffnet“, wie BTC Echo berichtet. Wer auch immer der unbekannte Käufer ist, transferierte den Inhalt auf ein neues Konto – wohl, um sich auszuzahlen. Mittlerweile sind die 1.037 Bitcoin über 30 Millionen Dollar wert.
Wollen bald alle nur noch vier Tage arbeiten?
- Laut einem Bericht von t3n sind Jobs mit einer Vier-Tage-Woche für Arbeitnehmer deutlich attraktiver geworden. Vor allem wechselbereite Beschäftigte schauen sich offenbar vermehrt nach Arbeitsplätzen um, die auf das klassische Fünf-Tage-System verzichten. Aus der Umfrage, auf der der Artikel beruht, geht auch hervor, dass die Wechselbereitschaft seit Anfang 2023 generell gestiegen ist.
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