This Week in Future #144 // 05.02.2023

Hi,

in diesem wöchentlichen Newsletter wollen wir euch Lesens-, Sehens- und Hörenswertes aus anderen Medien und Veröffentlichungen vorstellen. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber Geschichten und Informationen mit euch teilen, die uns in der 1E9-Redaktion bemerkenswert erschienen.

OpenAI arbeitet offenbar an einer KI, die Softwareentwicklung erleichtern soll

Whisper: Die unbekannte KI von OpenAI transkribiert Sprachaufnahmen

  • Im Schatten von ChatGP und DALL-E 2 hat OpenAI auch eine andere KI veröffentlicht, die nun im New Yorker mit Lob überhäuft wird. Das Programm Whisper transkribiert automatisch Sprachaufnahmen – und das mit einer Präzision, die der Autor des Artikels bei anderen Programmen noch nicht erlebt haben will. Ganz konkret geht es im Text um Whisper.cpp, eine Weiterentwicklung der ursprünglichen KI durch einen bulgarischen Programmierer, die sich jeder auf den eigenen Rechner herunterladen kann. Dies war und ist nur möglich, weil – und das ist für OpenAI, trotz des eigenen Firmennamens, ungewöhnlich – Whisper als Open-Source-Software veröffentlicht wurde.

Schau mir in die Augen: Eine KI sorgt für Blickkontakt bei Videocalls

  • Echter Blickkontakt bei Videocalls? Gar nicht so einfach, wenn die Kamera am oberen Bildschirmrand ist oder man auf Notizen spicken muss. Das deutsche Start-up Casablanca.AI hat eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die Abhilfe schaffen sollen. Sie passt die Blickrichtung der Call-Teilnehmenden so an, dass beide Seiten das Gefühl haben, ihr Gegenüber schaue ihnen in die Augen. Firmengründer Carsten Kraus hat auf LinkedIn ein kleines Demovideo geteilt.

KI in der Archäologie: Fast 2.000 hethitische Steintafeln gelesen

  • Künstliche Intelligenz kann in vielen Berufen bisher zeitintensive Arbeit automatisieren – auch in der Archäologie. Wie Arkeonews schreibt, wurde KI in einem türkischen Forschungsprojekt eingesetzt, um fast 2.000 antike Steintafeln der hethitischen Kultur zu lesen. Zum ersten Mal, da menschliche Forscherinnen und Forscher dafür bisher schlicht keine Zeit hatten. Einige Hundert Tafeln wurden auch schon von der KI übersetzt – viel schneller und exakter als Menschen es hätten schaffen können.

Der Spotify-Gründer startet ein Gesundheits-Start-up

  • Mit dem Streaming-Dienst Spotify krempelte der schwedische Entwickler Daniel Ek die Musikindustrie grundlegend um. Jetzt will er auch die Gesundheitsversorgung revolutionieren. Dafür hat er das Start-up Neko Health gegründet, das zukünftig helfen soll, Krankheiten und Beschwerden frühzeitiger zu erkennen und präziser zu therapieren. Mittel dafür soll allem voran ein neuartiger Körperscanner sein, der – klaro – auf Künstliche Intelligenz setzt, wie das Unternehmen nun auf Twitter angekündigt hat. In einem ersten sogenannten Health Center in Stockholm können sich Patienten damit untersuchen lassen. Der Scanner kombiniert zahlreiche nicht-invasive Technologien wie Laser, Radar und verschiedene Kameratypen.

Das Start-up Freeform will Fabriken voller 3D-Drucker

  • Über das revolutionäre Potential von 3D-Druckern wird seit Jahren diskutiert. Sie könnten jeden Haushalt zur Produktionsstätte machen, schnellere, effizientere, nachhaltigere Herstellung von vielen Gütern ermöglichen, ganze Industrien umkrempeln. Doch obwohl sie inzwischen vielfach angewendet werden: Den ganz großen Durchbruch haben 3D-Drucker noch nicht erlebt. Das von SpaceX-Veteranen gegründete Start-up Freeform Future aus Los Angeles, das bereits 45 Millionen Dollar von Investoren gesammelt hat, will das ändern. Wie Bloomberg berichtet, will Freeform nicht einzelne Maschinen bauen, sondern ganze Gebäude in automatisierte 3D-Druck-Fabriken verwandeln. Darin sollen beispielsweise bestimmte Metallbauteile 25 bis 50 mal schneller und zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten produziert werden können.

Meta will private VR-Welten für Nutzerinnen und Nutzer ermöglichen

  • Meta – oder zumindest Mark Zuckerberg – glaubt weiterhin an das Metaverse und damit seine VR-Plattform Horizon Worlds. So wirklich abheben will die bisher aber nicht. Daher testet Meta jetzt, ob solche VR-Welten mehr verfangen können, wenn sie nur einer gewissen Gemeinschaft offenstehen. Mitglieder sollen als eigene Welten bauen und für bis zu 150 Bekannte öffnen können – wovon 25 gleichzeitig eine VR-Szenerie betreten können. Das solle auch helfen, festzustellen, welche Werkzeuge die Nutzer benötigen und wie Nutzer mit den Welten interagieren, heißt es im Meta-Blog.

Elon Musk baut Twitter offenbar zum Zahlungsdienst aus

  • Twitter soll mehr werden als nur eine Social-Media-Plattform. Das hatte Elon Musk den Investoren versprochen, die die Übernahme von Twitter mitfinanzierten. Wie die Financial Times nun berichtet, laufen die Vorbereitungen dafür trotz des internen Chaos bereits an. Demnach soll Twitter im ersten Schritt auch zu einem Zahlungsdienstleister mit Social-Media-Elementen werden – ähnlich dem zu PayPal gehörenden Dienst Venmo, der es Freunden erlaubt, Geldbeträge untereinander zu senden, Käufe öffentlich zu machen und mit Nachrichten zu versehen. Jedoch sollen bei Twitter auch Kryptowährungen eine große Rolle spielen, wie Insider bestätigt haben sollen. Twitter soll in den USA bereits Anträge für eine Zulassung als Zahlungsabwickler eingereicht haben. Außerdem wurde mit Twitter Payments LLC ein Unternehmen gegründet, das für jene Zahlungen verantwortlich sein soll.

Die NASA baut eine Einrichtung, um Proben vom Mars sicher untersuchen zu können

  • Was tun, wenn wir auf dem Mars wirklich Leben finden sollten? Keine kleinen grünen Wesen natürlich, aber womöglich außerirdische Bakterien. Wohin damit? Diese Frage beschäftigte auch die NASA. Die US-Raumfahrtbehörde hat nun bekanntgegeben, dass sie auf dem Gelände des Johnson Space Center in Houston, Texas eine Einrichtung aufbauen will, um Proben vom Mars – und zukünftig wohl auch von anderen Himmelskörpern – sicher aufbewahren und untersuchen zu können. Sonderlich beeilen muss sich die NASA mit dem Aufbau nicht. Durch eine zusammen mit der ESA geplanten Mission sollen erste Mars-Proben frühestens 2033 die Erde erreichen.

Gibt es Leben auf dem Saturnmond Mimas?

  • Leben könnte es nicht nur auf dem Mars geben, sondern auch auf den Monden in unserem Sonnensystem. Nicht auf unserem Mond, aber auf denen anderer Planeten, zum Beispiel dem eisigen Jupitermond Europa. Nun haben Astronomen auch Mimas zu einem ‚lebenswerten Kandidaten‘ erklärt, einen der kleinsten Trabanten des Saturn. Denn, wie das Southwest Research Institute erklärt, deuten die Daten über die Rotation des Mondes darauf hin, dass sich unter seiner weitestgehend gefroren Oberfläche womöglich ein riesiger Ozean versteckt. Und der könnte die Heimat für komplexere Lebensformen darstellen.

Kann Künstliche Intelligenz Aliens entdecken?

  • Wissenschaftler am SETI-Institut haben mit Machine-Learning-Algorithmen alte Radiosignale von 820 Sternen durchforstet und acht bisher unentdeckte potentielle Technosignaturen entdeckt, also Signale, die von technologisch fortgeschrittenen Alien-Zivilisationen stammen könnten. Zwar konnten die Signale nicht ein zweites Mal erfasst werden, aber die Wissenschaftler versprechen sich einiges davon, in Zukunft mithilfe von Machine Learning auf Alien-Jagd zu gehen.

ChatGPT-Chef Sam Altman rüstet sich für den Weltuntergang

  • Der US-Investor- und Silicon-Valley-Millionär Sam Altman ist als Chef von ChatGPT-Entwickler OpenAI plötzlich wieder stark ins Rampenlicht gerückt. Daher wird ein Portrait aus dem New Yorker von 2016 wieder interessant, das etwas Einblick in das Denken von Altman gibt. In dem Artikel verrät er unter anderem, dass er sich auf das Ende der Welt vorbereitet. Mit einem Waffenlager, Gasmasken, Unmengen an Batterien, Medikamenten und einem Stück Land an der Küste Kaliforniens, wo er die Apokalypse zu überstehen glaubt.

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