Der Name Silent Air Taxi ist nicht gerade sonderlich kreativ aber recht treffend. Denn genau für diesen Zweck soll das Elektroflugzeug genutzt werden, das ein Team der RWTH und der Fachhochschule Aachen unter dem Elektroautopionier Günther Schuh konzipiert hat.
Günther Schuh war Mitbegründer des Post-E-Autobauers StreetScooter und leitet derzeit den von ihm gegründeten E-Autobauer e.GO – über den wir auch hier schon ausführlich geschrieben haben. Und nun ist er auch Entwicklungsleiter des E-Flugzeug-Unternehmens e.SAT, das das Miniflugzeug umsetzen soll.
Das Elektrokleinflugzeug ist als sogenanntes Boxwing konzipiert, soll bis zu vier Passagiere plus Pilot fassen, 1.000 Kilometer weit kommen und das mit einer Maximalgeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde. Damit soll es zwischen größeren Städten pendeln können – und als Alternative zum Auto, zum Bus und der Bahn taugen. Ein Flug soll so günstig ausfallen wie ein Bahnticket.
Angeblich reiche eine Start- und Landebahn von 400 Metern Länge. Und das Flugzeug sei so konzipiert, dass es schon ab einem Abstand von 100 Metern nicht mehr zu hören sei. Dadurch könne es rund um die Uhr selbst über bewohnten Gebieten eingesetzt werden. Der Start eines Prototypen soll 2022 stattfinden.
Damit greifen die Aachener weniger Luft-Taxi-Start-ups wie Volocopter, eHang, Kitty Hawk und Lilium an, die mit dem Multikopter-Prinzip allem voran den Verkehr in urbanen Regionen und dem städtischen Umland aufmischen wollen. Stattdessen scheint das Silent Air Taxi eher eine Antwort auf kommende Elektroflieger wie Alice von Evation oder das Hybridflugzeug des Boeing-Start-ups Zunum, die schnelle und gleichzeitig umweltverträglichere Inlands- und Kurzstreckenflüge realisieren wollen.