SETI-Forscher: Kommunikation mit Walen ist der Schlüssel zu Gesprächen mit Aliens

Einem Forscherteam ist es Ende 2023 gelungen, mit einem Buckelwal zu kommunizieren. Nach Ansicht der Alien-Forscher des SETI Institute könnte dies der Schlüssel zur Kommunikation mit außerirdischen Intelligenzen sein.

Von Michael Förtsch

Was tun, wenn eines Tages plötzlich Außerirdische auf der Erde landen – sei es auf dem Rasen des Weißen Hauses oder anderswo auf unserem Planeten? Wie könnten wir mit den außerirdischen Besuchern kommunizieren? Genau das versuchen Forscher des SETI Institute, das vor allem dafür bekannt ist, mit Radioteleskopen nach Botschaften außerirdischer Intelligenzen zu suchen, seit Jahren herauszufinden. Jetzt glauben sie, gemeinsam mit der Alaska Whale Foundation einen Durchbruch erzielt zu haben. In einer Studie beschreiben die Wissenschaftler, dass es ihnen gelungen sei, sich mit einem Buckelwal in Alaska zu unterhalten.

Laut Josie Hubbard, Mitglied des SETI-Instituts und Verhaltensforscherin, ist der Kontakt mit dem Wal, der bereits Ende 2023 stattfand, ein Durchbruch. „Wale sind Stellvertreter für Außerirdische“, wird sie von der New York Post zitiert. „Sie sind intelligente Wesen mit einer Sprache, die uns völlig fremd ist.“ Wie die Erforschung der tonnenschweren Tiere in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt hat, demonstrieren Buckelwale ein ausgeprägtes Sozial-, Organisations- und Kommunikationsverhalten – und damit Marker für eine hochentwickelte Intelligenz. Ebenso verfügen ihre Gehirne über Zellen, die sogenannten Von-Economo-Neuronen, die sonst nur bei Menschen, großen Menschenaffen und Delphinen zu finden sind.

Die Sprache der Buckelwale ist komplex und besteht aus vielen verschiedenen Lauten, die sich auch von Jahr zu Jahr verändern können. Dazu gehören Quietschen, Brummen und Jauchzen. Wie die SETI-Forscher berichten, konnten sie mit Hilfe von Computeranalysen einzelne Lautfolgen und deren Zweck identifizieren. Darunter auch eine Begrüßungsformel namens Whup Call. Diesen hatten die Forscher mit Unterwasserlautsprechern ausgesendet und damit eine Buckelwal-Kuh namens Twain angelockt. Diese soll auf die Rufe mit eigenen Tönen reagiert haben.

Hallo?

Rund 20 Minuten soll das Gespräch zwischen den Forschern und Twain gedauert haben. Es sei aber kein besonders aufschlussreiches und abwechslungsreiches Gespräch gewesen. Die Forscher selbst hätten einfach immer wieder in unterschiedlichen Abständen ihren Whup-Ruf ausgesandt, woraufhin der Buckelwal im gleichen Rhythmus geantwortet habe. „Vielleicht haben wir nur Hallo gesagt, und er hat geantwortet, und wir haben wieder Hallo gesagt“, so die SETI-Forscherin Lisa Walker, die ebenfalls an der Mission beteiligt war. Dennoch sei es eine „klare Kommunikation“ gewesen.

Nach Ansicht des SETI-Teams zeigt die Begegnung, dass es möglich ist, völlig fremde Sprach- und Kommunikationsformen zu analysieren, einzelne Elemente zu isolieren und ihre Funktionen und Inhalte zu entschlüsseln. Denn auch Sprachen wie die der Wale würden einer Regelstruktur folgen – auch wenn diese auf den ersten Blick sehr fremd erscheinen mag. Denn die Sprache der Wale umfasst nicht nur Gesänge, sondern auch Elemente wie die Erzeugung von Luftblasen und insbesondere Blasenringen, die nach Ansicht einiger Forscher auch gezielt zur Kommunikation mit dem Menschen eingesetzt werden könnten. Das Wissen um die Sprache der Wale könnte sich also eines Tages als nützlich erweisen, wenn es zu einem Kontakt mit Außerirdischen kommen sollte.

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Diese Idee ist nicht neu. Bereits in den 1960er Jahren finanzierte die US-Raumfahrtbehörde NASA die Forschungen des Biologen und Neurophysiologen John C. Lilly, der eine artübergreifende Kommunikation ermöglichen wollte – für den Fall, dass die Menschheit eines Tages auf Außerirdische treffen sollte. Er beschäftigte sich insbesondere mit der Entschlüsselung von Delfinlauten und konnte nachweisen, dass diese Mustern folgen und eine Syntax aufweisen. Bei seiner Forschung ging er jedoch zuweilen unorthodoxe Wege. Er verabreichte Delphinen LSD und versuchte selbst, unter dem Einfluss von LSD und Ketamin in einem Isolationstank schwimmend, telepathischen Kontakt zu den Tieren aufzunehmen.

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Interessanter Versuch. Es dürfte aber schwierig werden, mit anderen Intelligenzen zu kommuniziren, wenn es keinen gemeinsamen kognitiven Kontext gibt.
Beispiel (aus der Literatur entnommen, leider habe ich die Quelle hier nicht parat):

Ein Forscher findet im Urwald (wo sonst) einen völlig unberührten Volksstamm mit einer unbekannten Sprache. Die Menschen haben offenbar Kultur und kreative Fähigkeiten, also dürfte die Sprache auch eine sinnvolle Bedeutung haben.

Dann sehen er und einige Leute dieses Stammes abends in der Ferne einen Fuchs, der hinter einem Hasen herjagt, und rufen aus: „Gawagai! Gawagai!“

Was könnte das bedeutet? Hase? Fuchs? Mörder? Jagd? „Gib Gas, Hase“? Oder „Schau mal, der schöne Sonnenuntergang!“. Und das sind nur die für UNS „normalen“ Möglichkeiten.

Man muss sich über gemeinsame Wahrnehmungen und Konsens an die Bedeutung von Sprache herantasten. Einmal „Hallo“ sagen und damit wiederkehrende Reaktionen hervorrufen ist ein bisschen dürftig.

BTW, die Geräusche könnten ja auch ein Nebeneffekt der wirklichen Kommunikation sein, die völlig anders abläuft :thinking:

Viel Spass dann mit den Ausserirdischen …

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