Mercedes-Benz will gemeinsam mit Rivian an Lieferfahrzeugen arbeiten

Der deutsche Autobauer Mercedes-Benz will bei der Entwicklung von elektrischen Transportern gemeinsame Sache mit Rivian machen. Das US-Start-up wurde 2009 gegründet und baut derzeit elektrische Geländewagen und Lieferfahrzeuge für Amazon.

Von Michael Förtsch

Seit Ende 2021 laufen bei Rivian die ersten Serienfahrzeuge vom Band. Dabei handelt es sich um den R1, einen voll-elektrischen Geländewagen, der in der Fassung R1T mit einer Ladefläche und in der Fassung R1S als voll-überdachtes SUV aufgebaut ist. Seit Juli 2022 werden zudem zeit-exklusiv von Amazon große Elektro-Lieferfahrzeuge genutzt, die von Rivian gefertigt werden. Der Versandriese will in den nächsten Jahren 100.000 davon auf die Straßen bringen. Damit gilt Rivian als einer der größten Konkurrenten von Tesla und als einer der aussichtsreichsten Elektrofahrzeughersteller. Daneben will Rivian ähnlich Tesla in den USA und Kanada ein eigenes Netz von Elektrotankstellen und dedizierten Ladestationen namens Rivian Waypoints aufbauen. Nun ist Rivian mit Mercedes-Benz eine Partnerschaft eingegangen.

Wie der deutsche Autobauer und das US-Unternehmen bekanntgeben haben, soll über ein Joint-Venture-Gemeinschaftsunternehmen zukünftig zusammen an der Elektromobilität gearbeitet werden. Und zwar im Bereich der Elektrotransporter. Auch wenn Rivian mit seinem Amazon-Van schon sehr erfolgreich unterwegs ist, hat Mercedes-Benz hier größere Erfahrung. Bereits 2010 fertigte das Unternehmen eine elektrifizierte Kleinserie des Kleinlieferwagens Vito, der 2011 als Vito E-Cell in mehreren EU-Ländern verkauft wurde. Und seit 2018 wird eine eVito getaufte Nachfolgevariante in verschiedenen Ausführungen produziert, die eine Reichweite von bis zu 314 Kilometern hat.

Laut den beiden Unternehmen sollen bei der zukünftigen Entwicklung von Transportern „Investitionen und Kosten“ geteilt und „operative Synergien“ gehoben werden. Dazu gehöre auch, gemeinsam eine Fabrik in Europa zu bauen und zu betreiben, die schon in wenigen Jahren verschiedene Elektrovans fertigen soll. Dabei soll Mercedes-Benz auf eine neue modulare Plattform setzen, die Antriebsstränge, Batteriekomponenten und Elektromotoren über verschiedene Fahrzeuge hinweg nutzbar macht. Die VAN.EA – Vans Electric Architecture – getaufte Plattform soll vor allem für mittelgroße und große Lieferfahrzeugen konzipiert werden. Sie soll ab 2025 nutzbar sein. Die Fahrzeuge von Rivian sollen auf eine Architektur namens RLV – Rivian Light Van – setzen.

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Laut den beiden Unternehmen werden auch Möglichkeiten geprüft, über die gemeinsame Forschung, Entwicklung und Produktion hinaus zusammenzuarbeiten – etwa was einen gemeinsamen Einkauf angeht. „Wir teilen Investitionen und Technologie, weil wir ein gemeinsames strategisches Ziel haben: die Elektrifizierung des Van-Markts mit nachhaltigen und technologisch überlegenen Produkten für unsere Kunden voranzutreiben", sagt Mathias Geisen, Chef von Mercedes-Benz-Van. Wie Mercedes-Benz in einer weiteren Pressemitteilung schreibt, sollen ab 2025 alle neu eingeführten Vans des Konzerns aus Stuttgart ausschließlich elektrisch fahren. Für diesen Schritt sollen mehrere Produktionsstandorte entsprechend aufwendig umgerüstet werden.

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