Ein weiteres Start-up will in das Geschäft mit Raketenstarts einsteigen. Jedoch will es die Raketen nicht direkt ins All feuern, sondern vorher mit einem Ballon in die Höhe tragen.
Derzeit arbeiten zahlreiche Start-ups daran, Raketen zu entwickeln, um zukünftig vor allem kleine Satelliten ins All zu bringen. Einige, wie etwa Rocket Labs, sind dabei auch schon gut im Geschäft. Doch nicht alle finden den klassischen Weg mit Raketen, die aus eigener Kraft vom Boden aus abheben, ideal und effektiv.
Virgin Orbit will beispielsweise die Raketen mit einem Trägerflugzeug in die Höhe hieven und dann in der Luft starten. Aevum, ein bis vor Kurzem komplett unbekanntes Unternehmen, will wiederum düsengetriebene Drohnen nutzen, um Raketen in die Höhe zu tragen und dann zu zünden. Das soll kleinere Raketen und niedrigere Startpreise ermöglichen. Denn die Rakete muss nicht erst die dichten Luftschichten in Erdnähe durchkreuzen, die einen wesentlichen Teil des Raketentreibstoffs verschlingen.
Eine nochmal andere Methode will nun das Start-up Leo Aerospace nutzen. Denn das will fast vollkommen auf maschinelle Hilfe verzichten, um Raketen effektiver ins All zu bringen. Statt Flugzeugen oder Drohnen will es Heißluftballons nutzen. Die sollen mehrheitlich autonom agieren, die Rakete an einem Gerüst gemächlich in bis zu 18.000 Meter schleppen, in eine günstige Startposition bringen und dann abfeuern.
Das ist allerdings gar keine sonderlich neue Methode. Bereits in den 1950ern existierten die sogenannten Rockoons, die ganz ähnliches taten. Sie wurden genutzt, um mit Raketen die Auswirkungen von Flügen in großen Höhen zu erforschen
Leo Aerospace verspricht, mit seinen Raketen Lasten zwischen 33 und 57 Kilogramm in den Orbit bringen zu können. Jeder Ballon soll bis zu 100 Starts überstehen können. Dazu ließe sich ein Start sehr flexibel und theoretisch von überall auf der Welt abwickeln, sagt das Start-up. Denn mehr als einen LKW bräuchte es nicht, um Ballon und Rakete an den Startplatz zu transportieren.