Könnte so das Apple-Auto aussehen?

Es sind nun mindestens sieben Jahre, die Apple mit der Entwicklung eines eigenen Autos verbracht haben soll. Denn das Projekt soll immer wieder ins Stolpern gekommen sein. Doch sowohl Apple-Experten als auch Branchen-Insider sind sich nach wie vor sicher, dass das iCar kommt. Designer zeigen nun, wie das Apple-Auto aussehen könnte.

Von Michael Förtsch

Im Jahr 2015 enthüllte das Wall Street Journal, dass sich der iPhone-Konzern Apple auf unbekanntes Terrain wagen will. Unter dem Codenamen Project Titan, das sollen Quellen dem renommierten Blatt damals verraten haben, arbeite die Tech-Firma an einem Mini-Van-artigen Fahrzeug, das hoch-automatisiert oder sogar voll-autonom unterwegs sein soll. In Zusammenarbeit mit dem Fahrzeugbauer Magna Steyr soll sogar ein bis heute streng geheimer Prototyp gefertigt worden sein. Seitdem wurde das ambitionierte Projekt aber aufgrund von technischen Problemen und veränderten Prioritäten immer wieder eingedampft, neu ausgerichtet oder pausiert.

Zeitweilig wurde etwa entschieden, statt einem eigenen Auto lieber ein System für autonome Mobilität zu entwickeln, das an etablierte Autobauer lizenziert werden könne. Hinweise darauf waren in Form von Lexus-SUVs mit prominenten Dachaufbauten auf kalifornischen Straßen unterwegs. Ebenso werkelte Apple vor rund fünf Jahren an einem autonomen Shuttle-Service namens Palo Alto to Infinite Loop – kurz PAIL –, der Angestellte der iPhone-Firma mit umgerüstete VW-T6-Transportern transportieren sollte. Geleitet wurde das Projekt in dieser Phase vom Apple-Veteran Bob Mansfield.

In der Zwischenzeit soll sich das Projekt erneut transformiert haben. Und zwar unter Ägide von Doug Field. Der Ingenieur war einst für die Entwicklung des MacBook Air, des MacBook Pro und des iMac mitverantwortlich. Im Jahr 2013 wechselte er dann allerdings zu Tesla, wo er die Entwicklung und Fabrikation des Model 3 vorantrieb. 2018 kam er zu Apple zurück, um das Project Titan wieder in die Spur zu bringen – und zwar erneut mit dem Ziel, ein vollwertiges Auto zu konzipieren. Zwar wurde Field im September 2021 von Ford abgeworben, aber laut US-Medien soll der ehemalige BMW-Manager Ulrich Kranz nun dessen Arbeit vollenden, der im Juni 2021 bei Apple anheuerte. Erst kurz zuvor hatte er das Start-up Canoo verlassen, das eine Plattform für E-Autos entwickelt hat.

Ein kantiges iCar

Wann nun Apple endlich enthüllt, was nach all den Jahren der Arbeit entstanden ist, das ist weiterhin pure Spekulation. Ebenso spekulativ, wie das Fahrzeug wohl ausschaut, das da unter strengster Geheimhaltung entsteht. Allerdings hat nun das Leasing-Unternehmen Vanarama einige Fahrzeug- und Design-Experten die Patente von Apple durchstöbern und auf deren Basis ein erstaunlich detailiertes 3D-Modell eines Fahrzeugs entwerfen lassen. Das soll zeigen, wie das iCar womöglich aufgebaut und gestaltet ist. Wobei die Designer anmerken, dass das Konzept in Teilen eine sehr freie Interpretation ist und viele Elemente auch auf Annahmen beruhen.

Das Ergebnis ist ein sportliches SUV mit hohem Radstand, gegenläufig öffnenden Türen, riesigen Fensterflächen, drehbaren Sitzen und einem breiten Display als Armaturenbrett. Mit seiner kantigen Konstruktion und dem spartanischen Innenraum erinnert das Fahrzeug etwas an den Cybertruck von Tesla. Einige Facetten verwirren auch etwas. Unter anderem die drei Pedale, wie sie für ein Diesel- oder Benzinauto mit Handschaltung üblich sind, aber nicht für ein modernes E-Auto. Auch für ein E-Auto unnötig wäre die Front mit Kühleinlässen, die nach dem eigenwilligen Käsereibe-Profil des 2019 vorgestellten Mac Pro gestaltet ist.

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Vanarama ist nicht alleine mit seiner Vision eines Apple-Autos. Auch der Designer Devanga Borah hat sich schon Gedanken gemacht, wie ein iCar ausschauen könnte – aber hat dabei Patente und Konventionen vollkommen außen vor gelassen. Er entwarf eine runde Kapsel auf Rädern, die zwei Sitzplätze bietet, sich um 360 Grad drehen kann, aber wirkt, als ob das Ein- und Aussteigen durchaus eine Herausforderung darstellen dürfte.

Dass in den kommenden Jahren ein Apple-Auto gebaut wird, davon sind zahlreiche Industrie- und Apple-Kenner wie gesagt überzeugt. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass eine Delegation des iPhone-Konzerns im Dezember 2021 zu Gesprächen mit Zulieferern aus der Fahrzeugindustrie nach Südkorea gereist ist. Laut dem Portal Korea IT News soll Ende des Jahres 2022 feststehen, welche Fertiger die elektrischen Bauteile für das geplante Automobil liefern werden. Das könnte dann in zwei oder drei Fahren in die Massenfertigung gehen. Das passt zu Berichten aus dem Jahr 2020, die einen Marktstart im Jahr 2024 vorhersagten.

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