In Oslo gab es 2019 keinen toten Fußgänger, keinen toten Radfahrer und kein totes Kind im Straßenverkehr. Nur ein Mann ist umgekommen – und zwar als er mit seinem Wagen in einen Zaun gefahren ist. Grund dafür: Über die letzten Jahre hat die Regierung die Verkehrsführung und Verkehrspolitik in der Stadt drastisch umgekrempelt.
Vielerorts ist das Fahren mit dem Auto – vor allem im Stadtzentrum – untersagt. Straßen wurden zu Fußgängerzonen mit Radstreifen umgewandelt. Insgesamt setzt Oslo darauf, Menschen aus dem Auto und dafür auf das Fahrrad zu bringen – nämlich mit weit verzweigten Radwegen, Radparkhäusern und einem peniblen Winterdienst.
Dazu setzt Oslo auf eine Verkehrsorganisation, die dafür sorgt, dass sich Autos, Radfahrer und Fußgänger nicht zu nahe kommen. Rad- und Fußwege sind sowohl optisch als auch räumlich möglichst stark von den Straßen abgeschottet. Die Polizei greift gegen Autofahrer durch, die Radwege blockieren oder konfrontativ unterwegs sind. Und in zahlreichen Bereichen gelten als Höchstgeschwindigkeit nicht mehr 50, sondern 30 Kilometer pro Stunde.