Fernsehen im Alter führt zur Abnahme kognitiver Fähigkeiten

Eine aktuelle Studie von Daisy Fancourt und Andrew Steptoe vom University Collage London zeigt einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Fernsehkonsum im Alter und dem Rückgang kognitiver Fähigkeiten.

Bisher gab es zwar ein großes Interesse an den Folgen von übermäßigem Fernsehkonsum auf die kognititiven Fähigkeiten bei Kindern, aber viel weniger Forschung wurde zu den Auswirkungen bei älteren Erwachsenen durchgeführt. Diese neue Studie zielte darauf ab, zu untersuchen, ob das Fernsehverhalten von Erwachsenen ab 50 Jahren mit einem Rückgang der Kognition verbunden ist.

Unter Verwendung von Daten aus der English Longitudinal Study of Aging, an der 3.662 Erwachsene ab 50 Jahren beteiligt waren, wurden multivariate lineare Regressionsmodelle verwendet, um Zusammenhänge zwischen dem Basisfernsehen (2008/2009) und der Kognition 6 Jahre später (2014/2015) zu untersuchen, während demographische Faktoren, sozioökonomischer Status, Depressionen, körperliche Gesundheit, Gesundheitsverhalten und eine Reihe anderer Verhaltensweisen kontrolliert wurden.
Bei Analyse der Daten hat sich gezeigt, dass mehr als 3,5 Stunden pro Tag fernzusehen mit einem Rückgang des verbalen Gedächtnisses in den folgenden sechs Jahren verbunden ist. Diese Ergebnisse finden sich insbesondere bei den kognitiven High-Performern zu Studienbeginn und sind robust gegenüber einer Reihe von Sensitivitätsanalysen, die die umgekehrte Kausalität, die differenzierte Nichtreaktion und die Stabilität des Fernsehkonsums untersuchen. Insgesamt liefern die Ergebnisse vorläufige Daten, die darauf hindeuten, dass das Fernsehkonsum von mehr als 3,5 Stunden pro Tag mit einem kognitiven Rückgang einhergeht.

Quelle: https://www.nature.com/articles/s41598-019-39354-4?utm_source=twitter&utm_medium=social&utm_content=organic&utm_campaign=SREP_2_AW_ORG_USG_Multidisciplinary_TW&sf212082355=1#auth-1

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Bin ich auch vor einiger Zeit drüber gestolpert – und fand die Ergebnisse eigentlich wenig überraschend. Die Frage, die ich mir stelle, ob non-lineare Fernseherfahrungen in denen stets selbstgewählte Programme konsumiert werden (siehe Netflix, Amazon Prime) zu ähnlichen Ergebnissen führen würden.

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Fernsehen ist „Hirn-aus Röhre-an“. Ähnlich ist es beim „Zappen“ durch social media / insta, etc. Kaum etwas liest man wirklich. Überfliegt höchstens.

Wäre interessant den Transfer Fernsehen (classic TV is sowieso dead?!) zu neuen Formen des „content-consums“ zu schaffen.

#DigitalSucht! (ertappe mich öfter selbst bei „Hirn-aus Insta&Co-an“ :confused:

Ich finde die Ergebnisse ebenfalls wenig überraschend. Überraschen fand ich allerdings, das diese Studie heute wiederholt bei Univadis wiedergegeben wurde.

Du weißt, ich kann das natürlich ebenso wenig wissen, doch habe ich die Vermutung, dass es zu ähnlichen Ergebnissen führen würde.

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