Okay, das kommt überraschend. Dyson gibt seine E-Auto-Pläne auf. Und das nachdem das Unternehmen bereits über zwei Milliarden in die Entwicklung und über 260 Millionen US-Dollar in eine Forschungs-, Entwicklungs- und Testanstalt und Produktionsstätten in Singapur investiert hat.
Laut James Dyson läge es nicht daran, dass das Unternehmen nicht bei der Entwicklung vorangekommen wäre, sondern dass man nicht glaube, dass das erste Auto (es waren bereits mehrere geplant) kommerziell und gewinnbringend verwertbar wäre. Was auch immer das nun genau heißen mag. Die BBC spekuliert, Dyson fürchte, dass das Unternehmen bei Umsatz und Verkaufszahlen nicht mit Konkurrenten wie Tesla, VW, Renault und den zahlreichen chinesischen Auto-Start-ups mithalten könne.
Das erste Dyson-Auto soll bereits als Prototyp existiert haben und getestet worden sein.
Dyson habe daher jemanden gesucht, der das Projekt übernehmen wolle, habe aber niemanden finden können.
“The Dyson Automotive team has developed a fantastic car; they have been ingenious in their approach while remaining faithful to our philosophies. However, though we have tried very hard throughout the development process, we simply can no longer see a way to make it commercially viable. We have been through a serious process to find a buyer for the project which has, unfortunately, been unsuccessful so far.”
Die Forschung an Batterietechnologie, die ebenso in den Staubsaugern des Unternehmens eingesetzt werden kann, soll fortgesetzt werden.
Die Gründe, warum sich Dyson zurückzieht, können durchaus auch für Tesla noch zum Problem werden. Das prognostiziert jedenfalls Scott Galloway in einem aktuellen Blogbeitrag, in dem es um die überbewerteten
Unicorns geht.
Tesla doesn’t have the scale to compete in a well-run, low-margin business — auto.
Dazu muss auch gesagt werden, dass Scott Galloway Marketing-Professor ist. Und der macht vor allem eines: Marketing für sich selbst, in dem er immer wieder heiße und gut zitierbare Hot Takes raushaut.
Nicht dass er damit auch Recht haben könnte. Tesla könnte durchaus Schwierigkeiten bekommen, wenn GM, BMW, VW aufholen und gute E-Autos schnell und in gewohnter Massenproduktionsqualität produzieren. Aber in diesem Fall wäre wohl fast sinniger, für einen dieser etablierten Hersteller, die sehr emotional aufgeladene Tesla-Marke aufzukaufen und zu integrieren.
Also wenn du seinen WeWork Artikel von vor ein paar Monaten liest und anschaust, was jetzt passiert, dann muss man seine Expertise schon sehr ernst nehmen…
Ich bezweifle nicht unbedingt seine Expertise. Dafür kenne ich ihn nicht gut genug. Und klar, mit WeWork hatte er Recht - wie viele andere auch, die das Geschäftsmodell schon seit Jahren kritisch betrachten. Was ich bezweifle sind seine Motive und die Art und Weise, mit der er sie verbreitet.
Und mal ehrlich: Diese Liste hier. Die hätte dir jeder zusammenstellen können, der das Geschehen etwas aufmerksam betrachtet. Natürlich sind Pinterest, Lime, Uber und die anderen vollkommen überbewertet. Vor allem Uber.
Und auch der Rest seiner Predictions sind total obvious. Außer eben die mit Telsa, die, das wage ich zu behaupten, auch gezielt gesetzt wurde, um damit möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren. Er ist jemand, der vor allem sich und seine tighten und leicht zitierbaren Einschätzungen verkauft. Und das kann er gut. Kein Zweifel.
Oh, und auch er selbst bezeichnet seine Hot Takes als Hot Takes.
Dafür dass du ihn nicht kennst, stellst ihn aber recht deutlich als halben Aufschneider dar
Wenn du dir seinen Lebenslauf anschaust… ich denke, er weiß schon, wovon er spricht. Und der Blogbeitrag, den ich verlinkt habe, ist ja nicht nur eine kurze, billige Liste, sondern schon auch eine Analyse, die dann folgt.
Deswegen ja nur halber Aufschneider. Und eigentlich nicht mal das, sondern eher als selbstverliebten Protzer. Dass er nicht weiß wovon er spricht, das habe ich, wenn ich mir meine Beitrage so anschaue, nicht behauptet ; )