Die Corona Scribbles #3: Die Pandemie und der Datenschutz

Um Ausgangssperren zu lockern, müssen Infektionsketten besser nachverfolgt werden können. Dazu könnten Apps einen Beitrag leisten – aber nur wenn Menschen ihre Daten bereitstellen. Über den Schutz unserer Privatsphäre in Corona-Zeiten macht sich die Comic-Autorin Julia Schneider in der neuesten Folge der Corona Scribbles Gedanken und lädt uns zum Mitdenken ein.

Von Julia Schneider (Comic) und Eric Eitel (Begleittext)

Als Comic-Autorin wurde Julia Schneider mit dem Titel „We Need To Talk, AI“ , auf Deutsch: „KI, wir müssen reden“, bekannt, den sie im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Lena Kadriye Ziyal veröffentlichte. Auch bei 1E9 wurde er vorgestellt.

Aktuell arbeitet Julia – als jemand, der die derzeitige Situation sehr ernst nimmt, aber grundsätzlich optimistisch in die Zukunft blickt – an diesem Comic-Kaleidoskop zu Schatten und Licht in der Corona-Krise: Die Corona Scribbles . Wie schon bei ihrem Comic Essay We Need to Talk, AI bestehen die Corona Scribbles aus kurzen, sehr persönlichen Text-Snippets und vereinfachten, eingängigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Sie laden Euch ein auf die Reise durch Aspekte unserer neuen Corona-Realität – als subjektiver Debattenbeitrag ohne finale Wertung, als Angebot, sich in den nächsten Wochen eine eigene Meinung zu verschiedenen Dimensionen unserer verrückten Zeit zu bilden und gerne als Input für eine Diskussion mit Euch.

Die Corona Scribbles drängen Euch also keine finale been-there-done-that Analyse auf, wie Corona uns und unseren Alltag verändert – aber im Rückblick und vielleicht im Aufgreifen der Debattenbeiträge auf der 1E9-Plattform kann das schon ganz anders aussehen.

Durch Klicken auf die Bilder kommt ihr in den Galerie-Modus, in dem sie größer dargestellt werden. Am Smartphone könnt ihr auch einfach zoom.

Alle Folgen der Corona Scribbles findest du hier.

Übrigens freuen wir uns über alle Antworten und Kommentare, aber besonders über Comic-Beiträge. Technisch lassen die sich ziemlich einfach umsetzen. Julia, zum Beispiel, arbeitet mit dem iPad Pro 2019, der iPad-App Comic Draw und dem Adonit-Stift.

Julia Schneider, alias @juliaschneider, ist Autorin und promovierte Volkswirtin. Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des VDEI Verbandes der Exoskelettindustrie e.V., des Netzwerks efas – Wirtschaft, Feminismus und Wissenschaft und Teil des Track Teams Wissenschaft und Technik der re:publica. Zuvor arbeitete sie als Forscherin und Beraterin in den Bereichen empirische Arbeitsmarkt- und Innovationsforschung sowie als Datenstrategin. Mehr über ihre Arbeit erfahrt ihr hier.

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Naja, wie es gleichzeitig geht und nicht geht, das zeigt ja jetzt das RKI mit seiner Datenspende-App.

Die verzeichnet einen Ansturm an Daten, wie es scheint, aber ist unheimlich undurchsichtig.

Denn entwickelt wurde sie von einem Start-up hinter dem unter anderem Carsten Maschmeyer. Wer auch immer das RKI da beraten hat, hat es nicht gut gemacht.

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Grundsätze für eine solche App hat finde ich @AlexLange gut zusammengefasst:

  1. Der App Code sollte vollständig quelloffen sein (server und client Seite)
  2. Es sollten nachweislich keine anderen Daten als die wie in der App beschrieben gesammelt und geteilt werden (zB IP Adressen)
  3. Es sollte möglich sein die App vollständig zu löschen und zwar so, dass alle Verlaufsdaten permanent gelöscht sind.
  4. Kein Unternehmen mit kommerziellem Interesse (oder Staat (?!)) sollte den Technologiestack einer solche App unter seiner Kontrolle haben.

Was haltet ihr davon? Insbesondere Punkt 4?

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Punkt 4 halte ich fast schon für den essentiellsten.

Würde noch Punkt 5 anfügen: Nach Ende der Krise werden die erhobenen Spende-Daten vollständig gelöscht.

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