Die Corona Scribbles #10: Menschenopfer für den Markt?

Um Menschenleben zu schützen und die Krankenhäuser nicht zu überlasten, haben Regierungen weltweit das öffentliche Leben heruntergefahren. Der Preis dafür ist hoch: die wahrscheinlich schwerste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Steckt darin vielleicht die Chance, für eine neue Art des Wirtschaftens? Das möchte auch Julia Schneider in der neuesten Folge ihrer Comic-Kolumne ergründen.

Von Julia Schneider (Comic) und Eric Eitel (Begleittext)

Als Comic-Autorin wurde Julia Schneider mit dem Titel „We Need To Talk, AI“, auf Deutsch: „KI, wir müssen reden“, bekannt, den sie im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Lena Kadriye Ziyal veröffentlichte. Auch bei 1E9 wurde er vorgestellt.

Aktuell arbeitet Julia an diesem Comic-Kaleidoskop zu Schatten und Licht in der Corona-Krise: Die Corona Scribbles. Mit kurzen, persönlichen Text-Snippets und vereinfachten, eingängigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen lädt sie Euch ein auf die Reise durch Aspekte unserer neuen Corona-Realität – als Angebot, sich eine eigene Meinung zu bilden und gerne als Input für eine Diskussion mit Euch.

Durch Klicken auf die Bilder kommt ihr in den Galerie-Modus, in dem sie größer dargestellt werden. Am Smartphone könnt ihr auch einfach zoomen.

Alle Folgen der Corona Scribbles findest du hier.

Übrigens freuen wir uns über alle Antworten und Kommentare, aber besonders über Comic-Beiträge. Technisch lassen die sich ziemlich einfach umsetzen. Julia, zum Beispiel, arbeitet mit dem iPad Pro 2019, der iPad-App Comic Draw und dem Adonit-Stift.

Julia Schneider, alias @juliaschneider, ist Autorin und promovierte Volkswirtin. Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des VDEI Verbandes der Exoskelettindustrie e.V., des Netzwerks efas – Wirtschaft, Feminismus und Wissenschaft und Teil des Track Teams Wissenschaft und Technik der re:publica. Zuvor arbeitete sie als Forscherin und Beraterin in den Bereichen empirische Arbeitsmarkt- und Innovationsforschung sowie als Datenstrategin. Mehr über ihre Arbeit erfahrt ihr hier.!

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Danke für diesen Anstoß zur Diskussion über unser Wirtschaftssystem @juliaschneider! Ich finde es sehr gut und bemerkenswert, dass du den Wettbewerbs „als Entdeckungsverfahren“ hier als Wert nennst, den wir auch in Zukunft nutzen sollten. Bei all der – oft berechtigten – Kritik, die an dem, was heute als Neoliberalismus verstanden wird, immer geäußert wird, geht mir zu oft unter, dass Marktwirtschaft und Wettbewerb nicht nur Teufelszeug sind. Und dass Karl Marx möglicherweise nicht das Patentrezept für das 21. Jahrhundert liefert.

Ich finde, es ist so wie du schreibst: Offene Kooperation, politische Regulation und dazu Wettbewerb, um die besten Lösungen zu entdecken. Damit kommen wir weiter. Zu den kontinentalen Wertschöpfungsketten würde ich ergänzen: für physische Produkte – ja. Beim entwickeln dieser Produkte hoffe ich auf die Zusammenarbeit von vielen Talenten aus der ganzen Welt, die digital kooperieren können. So wie @Lin das in seinem Konzept der Digitalen Physischen Produkte beschrieben hat. Dann könnten wir global Lösungen entwickeln, die dann lokal gefertigt werden.

Rohstoffverarbeitung vor Ort? Ja, bitte. Warum wird Kaffee vor allem in Europa geröstet?

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