Das Grundeinkommen hält Einzug in Europa: Spaniens Krisenmaßnahme unter Corona

Hab gerade diesen bereits 2 Tage alten News Post bei Bloomberg entdeckt:
https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-04-05/spanish-government-aims-to-roll-out-basic-income-soon

Angesichts der aktuellen Umstände scheint Spanien daran zu arbeiten ein „Universal Basic Income“ an seine Bürger auszugeben. Das heisst wohl auch, dass sie denken, dass ein UBI effizienter als Unterstützungsmaßnahme in der Breite ist, als sonst ein Mittel. Das UBI als Krisen- und Effizienzwerkzeug?

Zudem wird darüber sinniert, das Grundeinkommen auch perspektivisch zu erhalten als strukturelles Element im Spanischen Staat.

Wusste auch nicht, dass Iran bereits seit 2011 derartige „Grundeinkommenszahlungen“ an seine Bürger richtet:

Was denkt ihr: Wird sich das Grundeinkommen, einmal in der EU eingeführt, auch in weiteren von dieser und anderen Krisen geplagten Staaten manifestieren? Was wäre eine Konsequenz hinsichtlich neu entstehender ökonomischer / Geschäfts-Modelle?
Wenn jeder ein gleiches Einkommen bekommt, ergeben sich sicherlich schnell neue Aggregationsmechanismen und Pools (Leute / Gesellschaften) in denen sich Kapital poolt. Aber durch andere Mechanismen getrieben als heute.

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Und Jack Dorsey stiftet soeben etwa 1/3 seines Vermögens (1Bn USD) zur Bekämpfung von Covid-19; mit UBI als eines der nächsten Zielen nachdem diese Pandemie ad acta gelegt ist.

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Ich finde, das Ziel sollte sein, dass Menschen mit ihren Talenten und Leidenschaften Geld verdienen können und sich dann aus diesen Streams ein gesundes Einkommen zusammensetzt, wenn nötig ergänzt durch ein UBI. Und die Maschinen stellen die Grundversorgung sicher und liefern Mobilität.

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Aus meiner Sicht kanns nur so was auf der EU Ebene geben. Aber spannendes Experiment, mal schauen, was daraus wird!

Auch ist es für mich kein Krisentool, sondern eine Sicherstellung, dass der größte Teil der Berufe aufrecht erhalten bleibt!

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Interessant! In der Schweiz wurde 2016 über das bedingungslose Grundeinkommen abgestimmt. Die Vorlage wurde vom Stimmvolk, wie zu erwarten war, abgelehnt. Doch es ergab sich eine nicht unerhebliche Menge an Befürwortern: 568’905 Stimmbürger an der Zahl. Größte Ablehnung wurde im Kanton Appenzell Innerhoden erreicht: 87.4% waren dort dagegen.

(Anmerkung am Rande: Der Kanton Appenzell Innerhoden hat das Frauenwahlrecht als letzter Kanton im Jahr 1990 (!) eingeführt.)

Diese Abstimmung entfachte rege Diskussionen in der direkt-demokratisch organisierten Gesellschaft und war schon deswegen äußerst gewinnbringend. Nur durch eine öffentliche Diskussion aller Argumente kann ein dichotomisches Schwarz-Weiß Denken verringert bzw. im besten Falle vermieden werden.

Nun war 2016 keine solche Krise, wie jetzt, und schon gar nicht in der Schweiz und natürlich gab auch viele Schwarz-Weiß Aussagen in den Medien. Aber diese gute halbe Million Stimmen – in einem Land dessen Staatsordnung auf seine Bürger fußt, zumindest wie in keinem anderen – ist eine Ansage!

Die Diskussionen sollten also weitergeführt werden. Und vor allem sollte man den Menschen der Länder zuhören. Vielleicht versteht man dann was sie sagen.

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Sehr interessant. Denke, dass im Zuge der massiven Staatsausgaben ähnlich sieben unternehmen die Frage nach effizienteren Strukturen kommen wird. Effizient durch Einfachheit kann leicht erreicht werden wie zB eine massive Steuerreform à la Kirchhof gepaart mit einem Grundeinkommen; wäre vielleicht keine schlechte Idee. oder doch?