Ich bin mal so optimistisch und sage: Donald Trump wird nicht nochmal zum US-Präsident gewählt werden. Aber wer dann? Ich persönlich hoffe ja darauf, dass Andrew Yang das Rennen machen wird – auch, wenn ich seine Chancen nicht allzu hoch einschätze. Er ist einer der interessantesten Kandidaten, die derzeit antreten und vertritt progressive Standpunkte, die man so sonst von keinem hört.
Er sieht die Chancen wie auch Gefahren der Automatisierung, warnt vor der zunehmenden Macht von Megakonzernen wie Amazon und ihrem Bestreben, menschliche Mitarbeiter komplett aus zahlreichen Prozessen zu tilgen. Er will ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden US-Bürger, das die Folgen des technologischen Wandels kompensiert; fordert eine gesetzliche Krankenversicherung; möchte mehr und für alle Schichten offene Universitäten und er will junge Unternehmer anhalten, sich im sogenannten Rust Belt niederzulassen, um diesen mit innovativen Firmen und Initiativen wiederzubeleben.
Tatsächlich ist Yang ein ziemlicher Nerd. Er ist der Sohn taiwanesischer Einwanderer, hat an Brown und Columbia studiert, hat als Anwalt gearbeitet, ist dann in das Start-up Stargiving.com seines Bürokollegen eingestiegen, das kurz vorm Platzen der DotCom-Bubble gegründet worden war und wanderte anschließend durch einige weitere junge Unternehmen. Ebenso beschäftigt er sich mit Pop- und Videospielkultur,