Autonome Autos versichern. Eine gewisse Herausforderung, bin gespannt wie das laufen wird.
KI im Kundenservice: die zweite Vollpleite nach der KI im Überwachen von Social Media Inhalten oder der Spracherkennung.
Meine gewagte These: wer in menschlichen Service investiert, wird einen massiven Wettbewerbsvorteil haben. Human Interaction Design würde ich mal in diese Richtung framen in Zukunft. Da ist der Erlebnisfaktor zuhause, der mich als Kunden 1. wiederholt zurückkommen lässt 2. premium zahlen lässt 3. bessere Daten schürft als jeder Algo und damit auch mehr anfangen kann, als mir stur immer die selben ähnlichen Produkte zu empfehlen, die ich schon besitze
Wer den mehrfach preisgekrönten Chatbot der österreichischen Telekom (A1) schon mal erleben durfte, weiss was künstliche Unintelligenz ist.
Auch der Chatbot der Austrian Airlines (Lufthansa Gruppe) ist doofer als mein Kater, und der macht Doofheit echt alle Ehre: „Felix, warum kotzt du Teile meiner Flipflops?“
Noch ein paar Worte zur Spracherkennung: hinter Alexa und Siri hocken zigtausende schlecht bezahlte menschliche Intelligenzen, die beim tagging von Konversationen aus den Zimmern dieser Welt ihr Seelenheil aufs Spiel setzen.
Oder Bilderkennung: einige Zeit füttern wir Captcha auf einem globalen Level. Still not working.
Die KI-Forschung tritt seit einigen Jahren am Fleck, was sich am ehesten dadurch erahnen lässt, dass der Begriff „künstliche Intelligenz“ per se schwer umstritten ist. Hype hin Hype her…
Du führst einige Use-Cases an, die absolut sinnvoll sind, wie die Leitsysteme.
Ich bin dennoch beim Bereich der Mensch-Machine-Interaktion komplett anderer Meinung.
Ich denke, dass es unsere menschliche Verpflichtung ist, dafür zu sorgen dass Alte nicht vereinsamen - und als ehem. Zivi weiss ich auch wie undankbar dieser Job ist. Darum wird er ja auch an vorwiegend osteuropäische oder asiatische Frauen ausgelagert in unseren Breiten.
Das führt mich zu folgendem Gedanken:
Warum um alles in der Welt sind soziale Berufe, die unsere Gesellschaft zusammenhalten so schlecht incentiviert?
Corona hat doch sowas von transparent gemacht, was wirklich systemrelevant ist:
- Gesundheitsbereich
- Nahversorgung (surprise, der ach so doofe Job an der Supermarktkassa ist doch nicht so obsolet)
- öffentliche Dienste und Verwaltung
- interpersonelle Kommunikation, öffentliche rechtliche Informationen und Kulturangebote
Alles Aufgaben, die im kapitalistischem Human Ressourcen-Denken mindergeschätzt werden, ohne die aber das ganze Trallalla gar nicht erst möglich wäre.
Die Politik ist leider auch stark vom Brainwash der neocon-Revolution der 80er beeinträchtigt, eine Sythese aus den Ideologien der letzten 3 Jahrhunderten könnte uns den Knopf öffnen. Das wird keine KI der Welt für uns erledigen…
Der Ansatz des quantitativen Deduktivismus bei der angewandten KI ist aber nicht nur leistungsschwach, sondern dazu auch noch teuer (Rechenleistung), umweltschädlich (Energieverbrauch der Rechen- und Datencenter) und braucht viel zu viele Daten, die man nur durch den Überwachungskapitalismus a la Facebook, Google und Amazon, Microsoft, Netflix und all der anderen unzähligen Datenkraken (Games, Medien, …) schürfen kann.
Durch qualitativen Induktivismus kann man hier einige Probleme in der KI-Entwicklung lösen.
Und zu Use-Cases kommen, die gänzlich andere Dimensionen eröffnen.
Wie gesagt: digitale Assistenten, die uns dabei helfen menschlichere Menschen zu werden, statt die Auslagerung des menschlichen an Maschinen damit wir… ja was eigentlich? Mehr Leistung erbringen in einem System das zu sozialer Unruhe und ökologischem Kollaps führt?
So, jetzt noch einen Liter Tee.