In München steht das erste stellare Sonnenstudio der Welt

Wie fühlt es sich an, im Licht einer fremden Sonne zu bräunen? Genau das macht der Experimentalphilosoph Jonathon Keats derzeit in München erlebbar. Auf dem Festival der Zukunft hat er das „erste stellare Sonnenstudio“ der Welt eröffnet.

Von Michael Förtsch

Der nächste Stern außerhalb unseres Sonnensystems ist 4,24 Lichtjahre von der Erde entfernt. Es ist Proxima Centauri, auch V645 Centauri genannt. In dieser Entfernung ist er für die NASA, die ESA, andere Weltraumorganisationen und selbst für die Reichsten der Reichen auf unserem Planeten derzeit unerreichbar. Um diesen Nachteil zu überwinden und die Sterne für jedermann zugänglich zu machen, wurde in dieser Woche auf dem Festival der Zukunft in München das erste stellare Bräunungsstudio eröffnet.

Der von dem Experimentalphilosophen Jonathon Keats entwickelte Salon bestrahlt die Besucher mit Licht, das die Spektren bekannter Sonnen von Vega bis Betelgeuze simuliert. „Mit einer Sternenbräune kann man das Leben auf fremden Planeten nachempfinden, die von diesen Sonnen beschienen werden“, sagt Jonathon Keats, der die Technologie als Artist in Residence am SETI-Institut entwickelt hat. „Du kannst die Erfahrung eines Weltraumtouristen machen, wie sie wahrscheinlich erst in vielen Jahren möglich sein wird, und zwar ohne Kosten und ohne die anderen Probleme, die damit verbunden sind.“

Für Keats war es eine wichtige Aufgabe, „diese Erfahrung allen zugänglich zu machen“. Denn die Erfahrung einer fremden Welt, und sei es nur das Licht einer fremden Sonne, „öffne den Menschen für das Unbekannte, Exotische und Außerirdische“. Der Salon besteht aus mehreren Liegestühlen und davor drapierten Metallständern, die mit leistungsstarken LED-Leuchten bestückt sind, die sich in ihrer Farbtemperatur und -abstufung sehr fein modulieren lassen.

Aliens willkommen!

Wie Keats scherzt, ist sein stellares Sonnenstudio nicht nur für menschliche Besucher gedacht. Auch Außerirdische seien eingeladen, sich unter den simulierten Spektren fremder Sterne zu sonnen. „Der Salon ist ein Ort, an dem Wesen aus allen Teilen des Universums zusammenkommen und eine gemeinsame Basis finden können“, sagt Keats. „Man kann es sich wie ein galaktisches Gemeinschaftszentrum vorstellen – mit einem schönen Spa, das allen offensteht.“

Wem es im gleißenden Licht außerirdischer Sonnen zu heiß wird, dem kann Keats eine ebenso außerirdische Erfrischung anbieten. Nämlich ein Marsmineralwasser. Dieses wurde von Keats hergestellt, indem irdisches Wasser mit winzigen Proben aus olivin- und pyroxenreichen Meteoriten versetzt wurde. Diese sorgen für ein ungewöhnliches Geschmackserlebnis, wie zahlreiche Besucher des Festivals bezeugen können. Laut Wolfgang Kerler, Leiter des Festivals der Zukunft, sei es besonders belebend: „Ein Marsmensch würde allerdings eher Gerolsteiner probieren“.

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Das Sonnenstudio wird vom 27. bis 29. Juni 2024 in der Experience Area des Festivals der Zukunft geöffnet sein. Wobei Keats schon jetzt ankündigt, dass München zwar der erste Standort für sein Sonnenstudio ist, es in Zukunft aber auch an anderen Orten auf der Welt Besucher empfangen soll. Denn der echte Weltraumtourismus sei zwar aufregend, aber eine Erfahrung, die aufgrund ihrer Exklusivität und der Förderung durch Persönlichkeiten wie Jeff Bezos und Elon Musk die Gemüter spaltet.

„Salons wie dieser versprechen das Gegenteil", sagt Keats. „Jeder kann sich bräunen lassen, und das macht es zum ultimativen Statussymbol. Es ist der perfekte Weg, um zu zeigen, dass wir alle Außerirdische sind – und dass wir alle kosmische Wesen sind.

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