Söder fordert Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2020

… oh, stimmt so gar nicht. Hat er mal gefordert. Und zwar vor über 10 Jahren. Ist ja nicht sonderlich viel daraus geworden. Stattdessen ist es ein Indiz, dass wir schon viel weiter hätten sein können.

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Ohne jetzt die Doku gesehen zu haben (schaue ich mir aber an!), warum reden wir eigentlich von Elektroautos und nicht von weniger Autos? Das ist ja nicht wie weniger trinken, Fleisch essen oder rauchen. Weniger Autos auf den Straßen würden mit einem Schlag die Lebensqualität von Millionen von Menschen enorm verbessern, ganz egal ob das Benziner oder Elektroautos sind.

Wenn jetzt jeder sein E-Auto hat, dann sind die Straßen immer noch voll und die Stromnetze überlastet. Und dazu kommen dann noch die Car2Gos, die auch irgendwo parken wollen.

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit damit und frage mich, warum es noch keine einfache App fürs Car-Sharing gibt. Jeder der möchte, bietet sein Auto auf einer Plattform an zum Mieten. Mit einem einfachen Bausatz lässt sich das Auto umrüsten und mit dem Smartphone öffnen und starten. Eine Art Airbnb für den Straßenverkehr.

Falls hier jemand ernsthaft Interesse hat, an sowas zu arbeiten, bitte PM an mich. Hab sogar schon eine erste Präsentation fertig. :innocent:

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Es ist ja nicht so, dass nicht darüber geredet wird – das wird es. Oft sogar.

Nur ist es so, dass 1) sich viele gleich bedroht fühlen und meinen, dass man ihnen die Autos wegnehmen möchte. Das merkte ich neulich schon in einer Facebook-Debatte. Das ist natürlich Unfug aber in der aufgeheizten Stimmung, die gerade vorherrscht, irgendwie verständlich.

Und 2) wird die Reduktion von Autos im Privatbesitz (denn darum geht es ja primär) ein äußerst langwieriger und schwieriger Prozess. Denn um das rechtfertigen und umsetzen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Denn über Jahrzehnte wurden Städte, Wohngebiete und allgemein soziale und gesellschaftliche Strukturen um das Leben für und mit Privatfahrzeugen herum gebaut. Unsere aktuellen urbanen Lebensräume sind nicht für Menschen, sondern Menschen mit Autos gemacht. Der ÖPNV in Städten müsste also drastisch aus und umgebaut werden, um zukünftig auch die Menschen zusätzlich transportieren zu können, die bisher mit dem eigenen Auto fahren. Und wer mit dem ÖPNV zur Arbeit fährt, der weiss, was das für eine Monsteraufgabe wird.

Dazu müsste deren Zuverlässigkeit drastischst erhöht werden. Wer in München auf die S-Bahn angewiesen ist, der ist an manchen Tagen echt hart gefi… Ebenso müssten Beförderungsmethoden für die letzte Meile gefunden werden werden. Denn es ist mit ÖPNVs zwar möglich, von A nach B aber nicht nach C zu kommen – dafür sind S-Bahn-, Bus- und Ubahn-Haltestellen einfach nicht kleinteilig genug verteilt. Vor allem für Menschen, die schlecht zu Fuß sind oder einen Rollstuhl nutzen müssen, ist das nicht tragbar. Klar, private Dienstleister wie UBER, Moia und Car-Sharing-, E-Roller-, E-Bike-Anbieter können da einen Teil der Kluft schließen. Aber spätestens im Winter wird auch das unkomfortabel, schwierig und sogar gefährlich. Dazu ist es eigentlich primär Aufgabe der lokalen ÖPNVs Lösungen zu finden – seien es autonome Ruf-Taxis oder sonst etwas.

Okay, 3) Städte sind eine Sache. Dörfer und kleine Gemeinden auf dem Land noch eine ganz andere. Die sind bisher auf private Fahrzeuge angewiesen. Ich selbst wohne nur einige Kilometer von München entfernt und wäre ohne Auto vollkommen aufgeschmissen. Der Bus fährt unter der Woche nur im Stundentakt. Am Wochenende bis vor wenigen Monaten gar nicht – und jetzt auch nur im 4-Stundentakt und das lediglich am Samstag. Das nächste Taxi ist stetig mindestens 20 Minuten Anfahrt entfernt und ein Uber bekommt man hier quasi nicht in annehmbarer Zeit. Dazu sind diese Orte aufgrund mangelnder Dichte für Car-Sharing-Anbieter ziemlich unattraktiv. Viel lässt sich glücklicherweise im Sommer mit dem Rad regeln – aber als ich mir vor Jahren mal den Fuß verletzt und mein Auto gerade verliehen hatte, hatte ich ein echtes Problem. Heißt: Solche Orte müssten erst mit zusätzlichen und vor allem kleinteiligen Buslinien an die „Zivilisation“ angebunden werden, um überhaupt so etwas wie ein autofreies Leben zu ermöglichen.

Das wird Jahre, wenn nicht sogar mindestens ein Jahrzehnt dauern – wenn es denn beherzt angegangen wird. Die Nötigkeit von Autos im Privatbesitz wird also nicht so schnell verschwinden. Die Menschen dazu zu bringen, ihren Verbrenner gegen ein sauberes E-Auto zu tauschen, ist keine Lösung aber kann den Schaden vermindern, den die Privatfahrzeuge verursachen.

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Aber genau das wäre ja nicht der Fall. Niemand ist gezwungen sein Auto abzugeben. Aber er kann sich ein zusätzliches Einkommen generieren, in dem er es vermietet, wenn er es nicht braucht. Das mag vorerst nicht für jeden interessant sein, aber vielleicht für manche. Man muss auch Dinge mal ausprobieren, um herauszufinden, dass sie gar nicht schlimm sind wie sie erst erscheinen.

Man könnte ja auch sagen, OK, ich möchte nicht, dass jemand Fremdes mein Auto fährt. Dann wäre es eine Fahrgemeinschaft (oder Ride Sharing). Gab’s ja alles schon. Oder man bietet sich an für Flughafenfahrten, die um einiges billiger sind als das Taxi. Und auch hier kann man mehrere Leute mitnehmen, falls der Bedarf hoch ist. Für viele Rentner, die noch gut Auto fahren können, wäre das doch ein Traum.

Der Punkt ist ja eben, dass die Provinz für die Car-Sharing-Dienste kein interessantes Geschäft darstellt. Alleine die Wagen zu warten und durch die Agenturen immer wieder an bestimmte Plätze fahren zu lassen, ist viel zu teuer. Und überhaupt, finde ich die Stundenpreise beim Car-Sharing überhaupt noch nicht attraktiv.

Unterm Strich geht es darum, Ressourcen optimaler zu verteilen, um weniger Standzeiten zu haben und besser auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Sehe ich bei allen zentral gesteuerten Transportkonzepten wie ÖPNV oder Car Sharing durch BMW etc. nicht gegeben.

Übrigens hat der Hersteller Sono Motors so eine App für seinen Sion bereits entwickelt:

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Genau, aber das den Menschen beizubringen, die über Jahrzehnte hinweg mit dem Gedanken „Auto = Freiheit“ aufgewachsen sind (was ja in vielen Belangen nicht ganz unrichtig war/ist), wird eine Herausforderung. Denn man darf nicht vergessen, dass der Mensch ein grundlegend irrational denkendes Wesen ist, wie sich ja auch an den Wahlergebnissen der AfD zeigt.

Letztlich wird auch dieser Mobilitätswechsel etwas sein, dass sich durch das Wegsterben einer vorherigen Generation lösen wird. Nur wird das wohl nicht schnell genug gehen.

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Dass das nicht für jeden das ideale Modell ist, ist klar. Und ob es sich durchsetzen wird, weiß ich auch nicht. Aber es gibt genug Leute, die bereits Car Sharing nutzen. Wir haben hier im Ort (20.000 EW) einen recht umständlichen Anbieter, ein Verein. Der hat über 20 Autos und 500 Mitglieder. Das sind knapp 4% der Erwachsenen. Das ist doch schon mal was. Wenn bei 4% der deutschen Autofahrer auf vier Leute nur ein Auto käme, wäre das ein Anfang.

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Naja, es wird für einen guten Teil der Bevölkerung nicht das ideale Model sein und könnte für viele eine eklatante Beeinträchtigung der Lebensführung darstellen. Daher muss es einen fließenden Übergang geben. Und zudem müsste Car-Sharing stärker gefördert, sicherer, komfortabler und zuverlässiger gestaltet werden. Sei es, in dem Gemeinden ein Car-Sharing-Programm anbieten oder bessere rechtliche Rahmenbedingungen ausgeschrieben werden.

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@Gelöschter Nutzer - an der ARD Doku ärgert mich einiges; nicht, weil sie andere Mobilität fordert (ich denke, da wollen wir alle hin, ich fahre auch lieber Radl, als im Stau zu stehen). Sondern, weil sie sich in den Tenor eingliedert, dass E-Mobilität irgendwie schlecht für die Umwelt sei.

Folgender Kommentar trifft es sehr gut: https://graslutscher.de/wie-eine-ard-doku-absurdes-zeug-ueber-elektromobilitaet-verbreitet-und-dadurch-den-klimawandel-verstaerkt/?fbclid=IwAR1f-0QUTZd0T8YJ1NlCoiJHSTzj0U_6B212EpS860YJQzvZv8a1e3MO7VU

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Wie gesagt, polemisch oder nicht, der Artikel bringt es klar auf den Punkt. Hier wird wieder Stimmung gegen Elektro-Autos gemacht. Warum sich E-Autos nur bei großen Passagiermengen lohnen sollen, das erschließt sich mir nicht. Wie der Autor sagt:

„Laut den Autoren sind z.B. E-Taxis und E-Busse eine tolle Sache, weil die Technik hier richtig eingesetzt wird (bei 30:50), indem viele Kilometer pro Jahr gefahren werden. Und warum gilt das nicht für eine Angestellte im Vertrieb, die im Außendienst 40.000 km im Jahr unterwegs ist?“

Laut jeder seriösen Studie sind E-Autos, auch mit großen Batterien, deutlich umweltfreundlicher als Benzinfahrzeuge. Es sei denn, sie werden jetzt wirklich fast nicht gefahren. Leider wird, wie so häufig in Deutschland, wieder Stimmung gegen eine neue Technologie gemacht. Warum, das weiß so genau eigentlich niemand.

Der Autor verwechselt übrigens nicht die Südamerikanischen Länder:

Zitat:

Wir erfahren nun elf Minuten lang, wie in Argentinien Lithium gefördert wird, was nicht sonderlich überrascht, wenn man die entsprechend ähnlichen Berichte über die Förderung in Chile schon gesehen hat: Durch das Heraufpumpen von Wasser in riesige Verdunstungsbecken droht in den ohnehin schon trockenen Regionen der Grundwasserpegel zu sinken, wodurch Landwirtschaft, Flora und Fauna in der Region gefährdet sind.

Was in diesen Sendungen selten gesagt wird: Diese gigantischen Becken gab es schon lange bevor Tesla auch nur ein einziges Auto produziert hat. In der Atacamawüste wird seit 1996 auf diese Weise primär Kalium gewonnen, Lithium entsteht dabei seitdem automatisch als Nebenprodukt und ist mittlerweile einfach das stärker nachgefragte Metall. Als Zuschauer gewinnt man den Eindruck, dass diese Salzseen ohne Elektroautos weiterhin unberührte Natur wären, aber so einfach ist das leider nicht. Lithium wird auch nicht nur in E-Auto-Batterien verbaut, es gibt dutzende Anwendungen für dieses Metall, unter Anderem Handyakkus, Notebookakkus, Glas, Keramik, Klimaanlagen und viele mehr.

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