Schrieb ein römischer Autor die erste Science-Fiction-Geschichte?

Die Science Fiction ist älter als viele glauben. Bereits vor fast 2.000 Jahren hatte ein römischer Autor eine Geschichte geschrieben, in der es um Raumkämpfe, Außerirdische und kosmische Phänomene geht. Darin verschlägt es eine Gruppe mutiger Helden mit einem Segelschiff zum Mond. Aber kann dieser antike Reisebericht wirklich die erste Science-Fiction-Geschichte sein?

Von Michael Förtsch

Die Science Fiction hat eine lange Geschichte. Irgendwie schien sie schon immer da zu sein. Die junge Mary Shelley verfasste bereits im kalten Sommer des Jahres 1816 die gruselige Geschichte des Frankenstein , in der Elektrizität und Technologie dem Menschen die Möglichkeit eröffnen, Gott zu spielen. Edgar Allan Poe veröffentlichte zwanzig Jahre später Das unvergleichliche Abenteuer eines gewissen Hans Pfaall , in dem es eben jenen Wagemutigen mit einem Ballon zum Mond verschlägt. Und dann war da natürlich Jules Verne, der schwimmende Städte, U-Boote, fahrende Roboter-Paläste, unvorstellbare Reisen und Zukunftsmetropolen beschrieb. Er wird heute oft als der erste moderne Science-Fiction-Autor gesehen, wenn nicht sogar als Begründer der Science Fiction.

Aber bereits vor diesen Pionieren mit ihren bekannten Namen gab es Autoren, die, zumindest aus der heutigen Sicht, Werke schrieben, was als Science Fiction gelten könnte. Sehr lange davor sogar. Einer von ihnen ist der syrisch-römische Autor, Satiriker und Lehrer Lukian von Samosata. Er lebte zwischen den Jahren 120 und 180 n.Chr. in Samosata, dann in Athen, Olympia, Rom und in verschiedenen Gemeinden in Gallien. Dabei verfasste er das Buch, das angeblich die erste Science-Fiction-Geschichte darstellt. Zumindest sind davon einige Science-Fiction-Autoren und Literaturforscher überzeugt. Der Titel des Buchs: Wahre Geschichten .

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Mit einem Segelschiff von der Erde zum Mond

Es ist heute nicht mehr genau nachvollziehbar, wann genau Lukian von Samosata Wahre Geschichten schrieb. Allerdings soll er, als er die Arbeit daran begann, schon einige seiner damals stärker rezipierten Werke verfasst haben. Darunter waren zahlreiche griechischsprachige Dialoge und Berichte, in denen er sich oft spöttisch und spitzzüngig mit der Gesellschaft befasste oder die reiche Oberschicht und auch die Religion kritisierte. Gerne machte er sich auch über seine, wie er fand, dummen und ungebildeten Mitmenschen lustig. Nicht immer war dabei sicher, wie ernst er seine Werke selbst nahm. Etwas anders ist das bei Wahre Geschichten , das er als einen Reisebericht verfasste, – in der selben Form, wie sie seit dem ersten Jahrhundert zu Hauff niedergeschrieben wurden.

Ich sage doch wenigstens die eine Wahrheit: ich lüge.

Bei diesen Reiseberichten, ätzt Lukian bereits in den ersten Absätzen seines Textes, hätten Autoren wie Ktesias von Knidos oder auch der große Homer oft über „Dinge geschrieben, die [der Autor] weder selbst gesehen, noch von irgendjemand Erzählungen darüber gehört hatte“. Stattdessen seien viele Reisebericht schlichtweg erstunken und erlogen. Und das, schreibt Lukian weiter, gelte daher auch für seinen Reisebericht. Aber: „Ich sage doch wenigstens die eine Wahrheit: ich lüge.“ Deswegen könne man seine absurde Geschichte glauben oder eben auch nicht.

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In seinem Reisebericht beschreibt sich Lukian als Mitglied einer Gruppe von 50 erfahrenen Helden und Abenteuern. Getrieben von der Sehnsucht, „neue Dinge kennenzulernen und zu erfahren, wo der Ozean aufhöre“, segeln sie an den Säulen des Herakles vorbei und auf die offene See. Dort geraten sie in furchtbare Stürme, die sie für Tage durchschütteln, bevor sie auf eine Insel gelangen. Die erkunden sie, entdecken einen Fluss aus süßem Wein und Säulen, auf denen steht, dass bisher nur Herkules und Bacchus bis dorthin gekommen sind. Und sie stoßen auf Wesen, die halb Weinstock und halb Frau sind. Zwei der Abenteurer, die sich mit den Mischwesen einlassen, werden dadurch selbst zu solchen Halb-Weinstock-Halb-Mensch-Kreaturen.

Die Abenteuer fliehen daher von der Insel, fahren weiter und geraten wieder in einen Sturm – einen, wie sie ihn noch nie erlebt haben. Der Wind hebt das Schiff vom Wasser in die Höhe, so hoch, dass es im Himmel schweben bleibt, „wo denn ein frischer Wind unsre Segel blähte und uns sanft über den Wolken dahin führte“. Nach mehreren Tagen beginnen die Abenteurer wieder Land zu sehen, das einer kugelförmigen Insel gleicht. Sie halten darauf zu und legen an. Beim Blick in den Himmel sehen sie dann zahlreiche weitere solcher Inseln – und die Erde: Denn sie sind auf dem Mond gelandet.

Lukian und sein Gefolge beginnen den Trabanten zu erforschen aber werden dann festgenommen – und zwar von haarlosen Männern mit nur einem Zeh und Grasbüscheln statt Ohren, „die auf ungeheuer großen, meist dreiköpfigen Geiern reiten“. Sie werden vor den König des Mondes geschleppt, der, wie er den Fremdlingen erzählt, einst selbst von der Erde gekommen war. Gerade, erzählt der König weiter, herrsche ein heftiger Krieg zwischen Mond und Sonne um den Morgenstern, die Venus. Aber wenn sich die Erdlinge beteiligen würden, könnten sie letztlich in seinem Reich eine neue Heimat finden und ein angenehmes Leben führen, verspricht der König.

Wenn Kinder an der Wade wachsen

Laut seinem Reisebericht zieht Lukian dann gemeinsam mit dem Mondvolk in den Krieg. Dabei treffen die Abenteurer auf zahlreiche bizarre Wesen. Unter anderem Pilz- und Hundemenschen, riesige Spinnen, die ein Netz zwischen Mond und Venus knüpfen, Mückenritter, die auf Stechfliegen reiten, und „streitbare Fußtruppen, die aus der Ferne Rettiche von entsetzlicher Größe auf den Feind schleuderten“. Nach mehreren brutalen Kämpfen kommt es letztlich zu einem Friedensvertrag. Denn die Schlachten waren derart verlustreich, dass das Blut der Toten das Land überschwemmte und zur Erde hinabtropfte. Die überlebenden Reisenden entschließen sich statt zu bleiben, lieber wieder nach Hause zu gehen. Der Mondkönig lässt sie jedoch nicht ohne ein vorheriges Festmahl abziehen.

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Während des siebentägigen Fressgelages erfährt Lukian noch mehr Merkwürdigkeiten über den Mond. So gibt es dort keine Frauen. Denn Kinder wachsen in der Wade des Mannes heran. Aber auch durch das Einpflanzen des rechten Hoden eines Mannes in den Mondboden könne ein neuer Mensch entstehen. Daraus wachse ein Baum „in Gestalt eines Phallus, mit Zweigen und Blättern“, der am Ende einen Mann als Frucht trage. Aber auch technische Wunder will er gesehen haben. Unter anderem im königlichen Palast. „Auf einem nicht allzu tiefen Brunnen liegt ein Spiegel von ungeheurer Größe. Wer in den Brunnen hinabsteigt, hört alles, was auf unserer Erde gesprochen wird“, schreibt der Autor. „Und wer in den Spiegel schaut, sieht unsere Städte und Menschen, als ob sie vor ihm ständen.“

Und wer in den Spiegel schaut, sieht unsere Städte und Menschen, als ob sie vor ihm ständen.

Noch von den fantastischen Erlebnissen überwältigt reisen die Abenteurer zur Erde. Schon nach einer kurzen Zeit auf dem Meer werden sie jedoch von einem Wal verschluckt, der eine endlose Landschaft mit Wäldern und Feldern im Magen trägt. Dort leben Menschen aber ebenso die „Krebsarme und Thunfischköpfe“ und „Schalschwänze und Schollenfüßler“, die sich alle nicht so recht verstehen und mit Fischgräten aufeinander einschlagen. Die Reisenden versuchen sich dort als Friedensstifter und flüchten dann aus dem Wal, nur um wenig später auf einer Käseinsel auf einem Milchmeer zu landen.

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Schlussendlich trifft die Abenteuergruppe noch auf legendäre Gestalten wie Homer, Kalypso, Odysseus und entdeckt einen neuen Kontinent. „Was ich nun weiter auf dem festen Lande sah und erlebte“, verspricht Lukian zum Schluss, „soll in den nächsten Büchern erzählt werden.“ Die kamen jedoch nie.

Science Fiction … oder doch nicht?

Selbst im Vergleich mit den großen Mythen der Antike ist Wahre Geschichten eine irrsinnige Abenteuerreise – und ein bemerkenswertes Buch. Aber ist es auch die erste Science-Fiction-Geschichte? Sicher ist: Lukian von Samosata hat sie nicht als eine solche geschrieben, sondern als eine Satire, die mit ihren vollkommen unmöglichen Geschehnissen und überzeichneten Figuren und Heldentaten die Tradition von Autoren wie Homer hochnehmen sollte. Vor allem ihre Neigung, Mythen und Legenden tatsächlich als wahre Vorkommnisse zu verkaufen.

Allerdings schließt das Genre der Satire die Science Fiction nicht aus – wie moderne Beispiele wie Galaxy Quest und The Orville zeigen oder auch Klassiker wie die Sterntagebücher des Stanisław Lem. Zudem schließt Wahre Geschichten viele Elemente ein, die heute als typisch für die Science Fiction gelten: interplanetare Schlachten, außerirdische Lebensformen, fortschrittliche Technologien und kosmische Phänomene. Um vieles davon zu erklären, beruft sich Lukian von Samosata auf den wissenschaftlichen Kenntnisstand seiner Zeit, referiert Philosophen wie Herodot oder erdenkt pseudo-wissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten. Die Götterwelt lässt er geschickt außen vor.

Zu Lukians Zeiten galt ein geozentrisches Modell unseres Sonnensystems. Die Annahme, dass Leben auf den benachbarten Himmelskörpern wie dem Mond existieren könnte, war zwar spektakulär, aber nicht unbedingt exotisch. Und da, wie die Römer sahen, die Venus zwischen Sonne und Mond wanderte, schien es logisch, dass darum gestritten wird. Das futuristische Überwachungsgerät im Mondpalast stützte Lukian von Samosata wohl auf seine Erfahrungen mit Glasspiegeln, wie sie römische Handwerker mindestens seit dem Jahre 77 herstellten, die Spiegelbilder nicht nur ungewollt verzerrten, sondern auch vergrößerten. Ebenso wissen wir durch Amphitheater, dass den antiken Bauherren das Geheimnis der Flüsterakustik durchaus schon bekannt gewesen war – Methoden also, um leise Stimmen auf einer Bühne bis in die hintersten Reihen zu tragen. Lukian tut also nichts anders als Mary Shelley, Jules Verne oder heutige Science-Fiction-Ikonen wie Orson Scott Card, Neal Stephenson und Ann Leckie.

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Ebenso formt Lukian von Samosata in Wahre Geschichten zahlreiche kleine Metaphern auf Entwicklungen und Krisen seiner Ära, die er als kritikwürdig empfand – allen voran der Expansionsdrang der römischen Nation, der unweigerlich zu grausamen Konflikten mit vielen Toten führte. Insgesamt kommt der Kolonialismus in der Satire nicht gut weg; der Wille, sich neue Ländereien untertan zu machen und um Herrschaft zu streiten, würde auch vor anderen Gestirnen nicht halten machen.

In einer Randszene seiner Satire erforscht Lukian eine Stadt, in der die Lampen der Erde leben, wenn die Menschen sich nachts ins Bett gelegt haben. Sie streifen umher, führen Gespräche, haben Namen und berichten einer Bürgermeisterin über ihren Tag. Einige Historiker interpretieren diesen Abschnitt als einen Kommentar auf die Sklaven im römischen Reich, die für ihre Herren oft nicht mehr waren als ein Haushaltsgegenstand gleich einer Lampe. Sie existieren in einer selbstorganisierten Parallelgesellschaft zu den wohlhabenden Römern – etwas, das ihre Herren zu nehmend in Sorge versetzte, da ihre Selbstständigkeit die Rechtfertigung der Römer in Frage stellte, Menschen wie Eigentum zu behandeln. Auch das tun heutige Science-Fiction-Autoren selbstverständlich: Sie nutzen fiktive Kulissen und Metaphern, um aktuelle Entwicklungen zu hinterfragen und aufzuarbeiten – sei es Sicht- und Hörbarkeit der Frauen in Christina Dalchers Vox oder die Macht von Fake News, Überwachung und Selbstbetrug in Ben H. Winters Golden State.

Es darf gestritten werden

Trotz der zahlreichen Genre-Indikatoren und Parallelen zur modernen Science Fiction herrscht unter Literaturforschern und Science-Fiction-Experten ziemliche Uneinigkeit oder zumindest Unschlüssigkeit, was Wahre Geschichten nun wirklich ist. Laut dem Science-Fiction-Autor James E. Gunn erfülle das Werk zum Teil zwar die Genre-Voraussetzungen, könne dem Genre aber dennoch nicht zugerechnet werden, weil es einfach zur falschen Zeit und im falschen Kontext geschrieben wurde. Die Geburtsstunde der Science Fiction sei, wie Gunn argumentiert, die Ära und der technologisch-wissenschaftliche Kataklysmus der Industriellen Revolution. Erst da hätten Technologien, Maschinerien und die Wissenschaft die Leben der Menschen in breiter Fläche zu prägen begonnen, was durch Autoren in der Science Fiction bewusst reflektiert wurde.

Statt zur echten Science Fiction müsse Wahre Geschichten laut Gunn und anderen zur sogenannten Proto-Science-Fiction gezählt werden. Das ist eine Gattung von Werken, die zwar Facetten und Ideen der Science Fiction umfassen aber eben „zu einer Zeit erschienen, als Wissenschaft und Technik und deren Entwicklung noch keine gesellschaftbestimmende Wirkung entfalteten, was als wesentliche Voraussetzung für die Entstehung des Genres gesehen wird. Auch Thomas Morus’ Utopia, der Der Traum von Johannes Kepler und Francis Bacons Nova Atlantis müssten in diese Kategorie einsortiert werden.

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Manche Autoren und Literaturforscher wie Darko Suvin sind aber ganz anderer Ansicht. Ihm zufolge ist es gleich, wie und wann eine Science-Fiction-Geschichte entstand. Auch was sich der Autor bei seinem Schreiben gedacht hat, sei eher nebensächlich. Wichtig wäre, dass eine Science-Fiction-Geschichte eine „kognitive Entfremdung“ hervorrufe – das Gefühl, in eine fremde Welt zu blicken und zu erfahren, wie sie sich nennenswert und auf wissenschaftlich-fantastische Weise von unserer unterscheidet. Und das tut die Welt von Wahre Geschichten definitiv. Auch die Autoren der The Wesleyan Anthology of Science Fiction und The History of Science Fiction von Adam Roberts argumentieren, dass Wahre Geschichten vielleicht nicht wissentlich als Science-Fiction-Geschichte verfasst wurde aber sich „die Wurzeln des Genres zu Lukian von Samosatas satirischer Geschichte“ zurückgeflogen lassen.

Ob Wahre Geschichten aber nun Science Fiction, Proto-Science-Fiction, eine Satire oder etwas gänzlich anderes ist; ob Lukian als der erste Vertreter dieses Genres gelten darf, ist aber eigentlich gleich. Sicher ist, dass Lukian von Samosata eine Geschichte geschrieben hat, die in ihrer Absonderlichkeit, Absurdität, aber auch in ihrer Weitsicht und Futuristik ihrer Zeit weit voraus war – und auch heute noch sehr lesenswert ist. Und dadurch ist Lukian von Samosata vielleicht nicht der erste Science-Fiction-Autor, aber definitiv einer der Urväter des Genres, das heute größer und wichtiger ist denn je.

Was denkt ihr, ist Wahre Geschichten Science Fiction?

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DAS ist absolut Science-fiction. Das ‚Label‘ der Gattung hat sich ja auch über die Zeitverändert. Im angelsächsischen Raum war das Genre lange unter dem Namen ‚Literature of Ideas‘ bekannt. Was ich persönlich eigentlich viel schöner finde. Bei guter Sci-fi geht es immer um den Menschen, andere Perspektiven einzunehmen und eben um Ideen, near future Szenarien / Zukunftsentwürfe, dem 'Was wäre wenn-Mind Game; das muss nicht notwendigerweise mit dem Zeitalter der Industrialisierung und Technik in Verbindung gebracht werden. Neben ‚Hard Science-Fiction‘ gibt es ja auch noch viele Subgenres der Sci-Fi:

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Das sehe ich grundsätzlich genauso. Aber die „akademische“ Definition von Gunn hat schon eine Berechtigung – und einige interessante Facetten. Denn es stimmt schon, dass sich viele Autoren erst seit der Industriellen Revolution ganz bewusst mit der Technologie auseinandergesetzt haben – und begannen, konzentriert über die Implikationen für Mensch, Gesellschaft und Kultur nachzudenken.

Seit wann gibt es denn die Definition zum Science Fiction Genre?
Viele Autoren, die wir ins Sci-Fi Genre heute einordnen können waren sich zum Zeitpunkt des Schreibens nicht bewusst, dass sie in dieser Kategorie schreiben. Also ihre Absicht war nicht Sci-Fi zu produzieren, sondern

Und Kategorien werden dann halt im zeitgeschichtlichen Kontext erstellt um Ordnung zu schaffen und ein als Phänomen wahrgenommenes in Worte zu fassen.

So gesehen schade, wenn der Römer den Zeitgenossen unserer wissenschaftlich-technischen Revolution voraus war und nun nicht im „Club“ ist. Evtl sah er sich in ähnlichem Kontext in seiner Zeit? Also mit Bewunderung für das technisch Mögliche etc. ?

Vielleicht haben wir in Zukunft, wenn wir das „Brainome“ eines jeden zum Zeitpunkt des Schaffens zur Verfügung steht, die Möglichkeit Kategorien nach Absicht der Schaffenden zu entwerfen :slight_smile:

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Die ersten Definitionen zu „sciencefiction“ oder „scientific fiction“ und ähnlichem gibt es seit den 1920ern bis 1930ern.

Natürlich schrieben viele frühe Sci-Fi-Autoren nicht bewusst in dieses Genre hinein. Aber sie hatten durchaus die Absicht, sich mit einem Sachverhalt auseinanderzusetzen. Nämlich wie neue Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse das Tun des Menschen, die Gesellschaft etc. pp. prägen. Und das ist grundsätzlich eine durchaus nachvollziehbarer Definitionsansatz – den man mögen kann oder nicht.

Aber andere Autoren wie unser römischer Freund hatten hingegen zufällig geschrieben, was der Science Fiction nahe kommt – oder sogar Science Fiction ist. Aber das eben mit gänzlich anderen Intentionen: Nämliche eine Satire zu schaffen oder einen Mythos zu schreiben. Ich bin durchaus dafür so etwas in den Reigen der Science Fiction aufzunehmen – aber kann nachvollziehen, dass manche Literaten das aus literaturwissenschaftlicher Sicht schwierig finden.

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@Michael

Agree mit Herbie. Warum sind zum Beispiel die griechischen Mythen kein Sci-Fi? Die nutzen auch immer den erfundenen Tech (zum aktuellen Zeitpunkt) und retten die Welt etc…

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Gute Frage. Grundsätzlich geht es ja nicht nur darum, dass die Technologie genutzt wird oder vorkommt. Denn dann würde ja so ziemlich alles als Science Fiction gelten – denn Technologie ist immer irgendwie vorhanden. Ein Faktor, der gemeinhin als elementar angeführt wird, ist zu sehen, welche Implikationen (meist neue) Technologien auf eine Gesellschaft, eine Kultur etc. pp. haben. Ein weiterer Faktor ist, einen Blick auf hypothetische und bis dato „unrealisierbare“ Technologien oder auch zukünftige und fremde Gesellschaften und Gesellschaftsentwürfe zu bieten.

Gestritten wird dabei gerne, was überhaupt als Technologie und „zukünftig“ gilt. Ist ein Schwert, ein Katapult, ein Rammbock eine Technologie im Sinne der Science Fiction? Da herrscht Uneinigkeit.

Und: Ich sage nicht, dass griechische Mythen oder alte antike Texte kein Sci-Fi sind. Ich sage nur: Es kommt darauf an und es gibt sehr, sehr verschiedene Sichtweisen, Meinungen und Interpretations- und Kategorisierungsansätze.

Teile der Argonauten-Saga, in der der Bronze-Titan-(Roboter) Talos vorkommt, könnten nach meiner Meinung gut und gerne als (Proto-)-Science-Fiction gelten. Auch die Ikarus-Saga könnte man eventuell dazu zählen.

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Danach wäre Prometheus ja der ultimative Sci Fi Held!! Hat das absolut neuste hot tech sh* (Feuer) den Menschen von einer anderen hohen Zivilisation (Götter) ausm All (Olymp) geschenkt! :slight_smile:

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Die Mytologien hatten ganz praktische Gründe. Sie sollten, oft jedenfalls, Naturphänomene erklären und sie so versteh- und handhabbar zu machen. Ich verstehe viele gerade der griechischen Myten bereits als Form der Aufklärung, gewissermaßen als Entzauberung der Magie. Insofern hatten die Mytologien für die Menschen ihrer Zeit eine ganz reale Bedeutung. Dies unterscheidet sie, so meine ich, von Sci Fi und anderer Literatur. Der Mythos diente nicht der Unterhaltung sondern der Welterklärung.

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Naja, das Feuer ist in seiner Basis erstmal keine Technologie, sondern eine Naturkraft. Zur Technologie wird es erst in der Maschine, die seine Kraft in eine Funktion oder andere Kraft übersetzt: Beispielsweise in einer Dampfmaschine.

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@Daria Prometheus wäre maln starker Charakter für die Fantastic Four… Als Human Torch Ersatz… :rofl: Finde das ‚Label‘ das die Science-Fiction (dass, wie Michael schon sagte Hugo Gernsback mit den Amazing Stories in die Welt setzte) So gesehen noch rel. jung in der allgemeinen Rezeption des Publikums ist, immer bissi einschränkend.,hab mir gedacht… Wenn jetz Sci-Fi (nur label-wise! ) ‚literature of ideas‘ heißen würde… (was ich im englischsprachigen Raum als Umschreibung von innovativen Geschichten mit fantastischen Charakteren kenne…) würde man da nich viel mehr Proto-Sci-fi finden…Proto literature of ideas​:wink::joy:? Mmmh., in was haben wir uns da jetz reingeritten… :pray::joy::rofl:

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das wäre vielleicht mal an der Zeit die griechischen Mythen an Disney als Super Helden Reihe zu verkaufen!!! und damit die Jungend mal wieder mit der Hellas Kultur bekannt zu machen! :money_mouth_face: :star_struck:

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:joy: Ja., das könnte man bestimmt auch irgendwie in die nächste STAR Wars trilogy verwursteln… :money_mouth_face::money_mouth_face::money_mouth_face:

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; )

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ja aber disney baby yoda like charaktere dann :wink: