Quo vadis, Blockchain?

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Würde man heute Leute fragen, die 2017 mit einem seltsamen Glanz in den Augen von einer maximal disruptiven Technologie namens Blockchain geschwärmt haben, wie es denn derzeit um eben jene stehe, man bekäme vermutlich einen bunten Strauß an Reaktionen: Manche würden das Thema wechseln, manche etwas von Bollinger Bands in technischen Chartanalysen und „The bottom is in“ erzählen, andere würden von Bitcoin, wahlweise Bitcoin Cash und nichts anderem sonst reden, und wieder andere würden erklären, dass Blockchain eh nicht skaliere und man lieber nach neuen „DLTs“ wie Iota oder Radix Ausschau halten sollte. Und dann gibt es noch jene, die sagen: „Blockchain ist mausetot.“

Das glauben wir nicht. Die Verheißungen von Blockchain und anderen Distributed Ledger-Technologien sind einfach zu groß, um nicht weiter verfolgt zu werden - jenseits von Spekulation und Glücksrittertum. Aber wo finden die neuen dezentralen Technologien zuerst eine massenhafte Verbreitung? Das würden wir gerne von euch wissen: In welchem Bereich nutzt eine Milliarde Menschen zuerst einen Distributed Ledger? Und warum? Und wann?

Wir freuen uns auf eure Prognosen!

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Ich würde Vorschlagen zwischen zwischen Massenmarkt und Massennutzung zu unterscheiden.

Massenmarkt wird oft mit B2B Anwendungen gleichgesetzt wärend Massennutzung auch bedeuten kann, dass nur im Hintergrund ein DLT Layer als Infrastruktur genutzt wird oder es eine reine B2B Anwendung ist.

@Krischan Auf welchen Art zielt deine Frage ab?

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Good point. Leicht geändert. Wollte bewusst offen fragen: Ist es zuerst etwa der Facebook-Token, die Supply Chain-Lösung oder das Protokoll für Finanztransaktionen, das man gar nicht mitbekommt?

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Aus meiner Sicht ist nach wie vor der wahrscheinlichste Use-Case für eine Blockchain, bzw. eine DLT-Technologie wie Block-Lattice, Tangle etc. die Zahlung von Mikrotransaktionen. Dabei spreche ich nicht von einer Ersetzung des Euro/Dollars etc. Aber gerade in Kombination mit dem Handel von Daten würde man mit einer klassischen Fiat-Währung an seine Grenzen stoßen, da die Gebühren für Micro-Transaktionen einfach zu hoch sind. Um da etwas konkreter zu werden wäre ein Beispiel bspw. ein Auto, welches Straßenschäden, Staus, Wetterinformationen etc. sammelt und gegen eine Microgebühr anderen Verkehrsteilnehmern oder einer zentralen Verkehrsdatenbank zur Verfügung stellt. Dadurch würde ein dezentrales Sammeln von Milliarden von Daten ermöglicht werden und ein sehr feingranulares, umfassendes und genaues Verkehrsleitsystem für selbstfahrende Autos etc. umgesetzt werden können. Jetzt könnte man argumentieren, dass sowas auch ohne Micropayments möglich wäre, aber genau darin besteht der Anreiz für einen Verkehrsteilnehmer bei so einem System mitzumachen. Sprich, man stellt Daten zur Verfügung, wird dafür entlohnt und bezahlt damit direkt den Strom für sein Elektroauto. Klingt alles ziemlich futuristisch, aber an genau so einem System wird bereits gearbeitet. Siehe die Kooperation der DLT-Technologie IOTA und JaguarLandrover. VW mit denen Iota ebenfalls eine Partnerschaft hat könnte hier bald folgen und dann reden wir wirklich über eine kritische Masse von Autos, die so ein System mit Daten speisen könnten.

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